edingung   1. Wenn die Frau auf dem Rücken und der Mann auf ihr liegt, ist es die Cédille.

2. Wenn der Mann auf dem Rücken und seine Geliebte auf ihm liegt, ist es das C.

3. Wenn der Mann und seine Geliebte auf der Seite liegen und sich ansehn, ist es die Windschutzscheibe.

4. Wenn der Mann und die Frau auf der Seite liegen und der Mann nur den Rücken der Frau sehen kann, ist es die Teufelspfütze.

5. Wenn der Mann und seine Geliebte auf der Seite liegen, sich ansehn und sie mit ihren Beinen die Beine des Mannes umschlingt, bei weit geöffnetem Fenster, ist es die Oase.

6. Wenn der Mann und die Frau auf dem Rücken liegen und ein Bein der Frau quer über dem Bauch des Mannes liegt, ist es der zerbrochene Spiegel.

7. Wenn der Mann auf seiner Geliebten liegt, die ihn mit ihren Beinen umschlingt, ist es der wilde Wein.

8. Wenn der Mann und die Frau auf dem Rücken liegen, die Frau auf dem Mann, den Kopf in entgegengesetzter Richtung, während die Beine der Frau unter die Arme des Mannes geschoben sind, ist es die Eisenbahnpfeife.

9. Wenn die Frau mit gestreckten Beinen auf dem liegenden Manne sitzt, der ihr das Gesicht zuwendet, und sie sich dabei auf die Hände stützt, ist es die Lektüre.

10. Wenn die Frau mit gebeugten Knien auf dem liegenden Manne sitzt und ihm das Gesicht zuwendet, den Oberkörper zurückgebogen oder nicht, ist es der Fächer.

11. Wenn die Frau rückwärts mit gebeugten Knien auf dem liegenden Manne sitzt, ist es das Sprungbrett.

12. Wenn die Frau auf dem Rücken liegt und die Schenkel senkrecht hebt, ist es der Leiervogel.

13. Wenn die Frau, das Gesicht zum Mann, ihre Beine auf die Schultern des Mannes legt, ist es der Luchs.

14. Wenn die Beine der Frau angezogen sind und so vom Mann gegen seine Brust gepreßt werden, ist es der Schild.

15. Wenn die Beine der Frau angezogen sind, die gebeugten Knie in Höhe der Brüste, ist es die Orchidee.

16. Wenn nur eins der Beine gestreckt ist, ist es nach Mitternacht.

17. Wenn die Frau eins ihrer Beine auf die Schulter des Mannes legt und das andere Bein streckt, dann dieses auf die Schulter legt und das erstere streckt, und so abwechselnd weiter, ist es die Nähmaschine.

18. Wenn eins der Beine der Frau auf dem Kopf des Mannes liegt, während das andere Bein gestreckt ist, ist es der erste Schritt.

19. Wenn die Schenkel der Frau aufgerichtet übereinander geschlagen sind, ist es die Spirale.

20. Wenn der Mann, während des Problems, wie ein Motor läuft und sich seiner Geliebten erfreut, ohne wegzugehn, während diese nicht aufhört, seine Hüften umarmt zu halten, ist es der immerwährende Kalender.

21. Wenn der Mann und seine Geliebte sich einer an den Körper des andern lehnen oder an eine Wand und sich so aufrecht haltend das Problem in Angriff nehmen, ist es auf das Wohl des Holzhackers.

22. Wenn der Mann sich an eine Wand lehnt, die Frau auf den unter ihr verschränkten Händen des Mannes sitzt, die Arme um seinen Hals legt und, die Beine um seine Gürtellinie geschmiegt, sich bewegt, indem sie mit den Füßen die Wand berührt, gegen die der Mann sich lehnt, ist es die Entführung zu Schiff.

23. Wenn die Frau zugleich auf Händen und Füßen steht wie ein Vierfüßler und der Mann aufrecht steht, ist es der Ohrring.

24. Wenn die Frau auf Händen und Knien steht und der Mann sich hinkniet, ist es der Tisch des Herrn.

25. Wenn die Frau auf ihren Händen steht und der stehende Mann sie an den Schenkeln aufrecht hält, wobei diese um seine Flanken gelegt sind, ist es die Rettungsboje.

26. Wenn der Mann auf einem Stuhl sitzt und seine Geliebte, mit dem Gesicht zu ihm, auf ihm reitet, ist es der öffentliche Park.

27. Wenn der Mann auf einem Stuhl sitzt und seine Geliebte, mit dem Rücken zu ihm, auf ihm reitet, ist es die Falle.

28. Wenn der Mann steht und die Frau mit dem Oberkörper auf dem Bett liegt, ihre Schenkel um seine Taille geschmiegt, ist es das Haupt des Vercingetorix.

29. Wenn die Frau vor dem Mann auf dem Bett hockt, während er vor dem Bett steht, ist es das Flohspiel.

30. Wenn die Frau auf dem Bett kniet, das Gesicht zum Mann, der vor dem Bett steht, ist es der Vetiver.

31. Wenn die Frau auf dem Bett kniet, den Rücken zum Mann, der vor dem Bett steht, ist es die Glockentaufe.

32. Wenn sich die Jungfrau zurückbiegt, den Körper kräftig gewölbt, und nur mit Füßen und Händen oder besser mit Füßen und Kopf den Boden berührt, während der Mann kniet, ist es das Nordlicht.  - André Breton, Paul Eluard, Die unbefleckte Empfängnis. München 1988 (Rogner & Bernhard, zuerst 1930)

Bedingung (2) Die vier Nukleotide, die in der DNS enthalten sind und aus denen sich der genetische Code aufbaut - Adenin (A), Thymin (T), Guanin (G) und Cytosin (C) -, sind in solchen Abschnitten so angeordnet, dass der Strang von links nach rechts oder gleichermaßen von rechts nach links gelesen werden kann, wie z. B.:

-A-T-T-G-C-| C-G-T-T-A-

-T-A-A-C-G-| G-C-A-A-T-

Hier sei nur erwähnt, dass die Symmetrieachse einer solchen palindromischen Struktur bestimmten Restriktionsenzymen als Erkennungsstelle dient, wo sie den DNS-Strang schneiden müssen, sodass zwei identische Hälften entstehen. Ohne diese Symmetrieachse, die durch das Palindrom gegeben ist, gäbe es kein geordnetes Vererbungsgeschehen, sondern genetisches Chaos. Höheres Leben und gar Menschen hätten ohne Palindrome keine Existenzchance. Und deshalb: Ohne Palindrome gäbe es uns Menschen nicht.   - (kroeb)

Bedingung (3)  Im herzen einer grille das cello zu streichen, ist ein häufiger traum und anlaß zur hoffnung, geld zu erwerben, gesetzt daß die grille von einer wachtel verspeist wird, die wachtel aber von einem lamm, das lamm von einem wolf, und dieser wieder von einem hungernden admiral, den seine meuternde flotte an der küstenebene von Oregon ausgesetzt hat. Dann tönt das cello in den eingeweiden admiral Boyds, du erwachst und schreibst, deine eigene musik noch im ohr, die zahl eins.  - (tra)

Bedingung (4)  Ein junger Engländer wanderte durch Patagonien. Eines Tages kam er zu einer Estancia und sagte zu dem Besitzer: ‹Wenn Sie mir Arbeit geben, dann sind Sie ein Heiliger, Ihre Frau ist eine Heilige und Ihre Kinder sind Engel, und Ihr Hund ist der beste Hund der Welt.› Als der Besitzer antwortete: ‹Ich habe keine Arbeit für Sie›, sagte Bobby: ‹In diesem Fall sind Sie ein Hurensohn, Ihre Frau ist eine Hure, Ihre Kinder sind Affen, und wenn ich Ihren Hund zu fassen kriege, werde ich ihm in den Arsch treten, bis seine Nase blutet.› - (pat)

Bedingung (5)  Der Codex Iuris Canonici von 1917 verlangte für die Seligsprechung zwei Wunder von Augenzeugen (testes a videntibus), aber drei, wenn nur Zeugen vorhanden waren, die ihrerseits über die Wunder nur von Augenzeugen gehört hatten. Vier Wunder schließlich waren erforderlich, falls nur noch schriftliche Zeugnisse vorlagen. Für eine Heiligsprechung verlangte der C.I.C. von 1917 zwei nach der Seligsprechung gewirkte Wunder. Die neuen Verordnungen von 1983 hingegen, die auf Beschleunigung des Verfahrens setzen, fordern für die Seligsprechung nur ein ordnungsgemäß approbiertes Wunder, für die Heiligsprechung ein weiteres, das sich nach der Seligsprechung ereignet.  - Albert Christian Sellner, Immerwährender Heiligenkalender.  Frankfurt am Main 1993

Bedingungen (zahlreiche)  Glücklich ist  ein Leben in Übereinstimmung mit der eigenen Natur, das nur gelingen kann, wenn die Seele erstens gesund ist, und zwar in dauerndem Besitz ihrer Gesundheit, sodann tapfer und leidenschaftlich, ferner auf schöne Weise leidensfähig, den Zeitumständen gewachsen, um den ihr zugehörigen Körper besorgt, aber ohne Ängstlichkeit; zudem in bezug auf die anderen Dinge, die zur Lebensgestaltung dienen, gewissenhaft, doch ohne übertriebenes Interesse für irgend etwas, willens, die Geschenke des Glücks zu nutzen, nicht aber ihnen zu dienen. - Seneca

Bedingung (7)   »Es braucht viel Zeit«, sagt Gibbon, »bis eine Welt untergeht - weiter aber auch nichts.«   - Jean Paul, Vorschule der Ästhetik. München 1974 (zuerst 1804 ff.)

Bedingung (8) Scarron  sagte, er habe geheiratet, um Gesellschaft zu haben, weil man ihn anders nicht besuchen käme. Seine Frau ist in der Tat sehr liebenswert geworden. Er äußerte auch, daß er glaube, durch seine Heirat die Schenkung seines Vermögens an seine Verwandten rückgängig machen zu können; aber dazu muß wohl jemand seiner Frau Kinder machen.  - (tal)

Bedingung (9)  Wenn du den Kopf bewahrst, wenn alle anderen
Um dich herum ihn verlieren und dir die Schuld geben;
Wenn du dir vertrauen kannst, wenn alle an dir zweifeln,
Und ihren Zweifel zugleich ernst nimmst;
Wenn du warten kannst und darüber nicht müde wirst,
Angelogen wirst, ohne selbst zu lügen,
Gehasst wirst, ohne selbst zu hassen,
Und doch nicht fehlerlos wirkst, nicht zu klug daherredest:
Wenn du träumen kannst - und die Träume nicht Macht über dich gewinnen läßt;
Wenn du denken kannst - und die Gedanken nicht zum Ziel werden;
Wenn du mit Triumph und Katastrophe umgehen kannst
Und diese beiden Betrüger auch als solche behandelst;
Wenn du es ertragen kannst, die Wahrheit, die du ausgeprochen hast, zu vernehmen
Verdreht von Schurken, die damit Narren in die Falle locken,
Oder mitanzusehen, wie die Dinge, für die du dein Leben gabst, zerbrechen
Und du bückst dich und baust sie mühsam wieder auf.
Wenn du all deine Gewinne zusammennehmen kannst
Und sie riskierst auf Alles oder Nichts,
Und sie verlierst und wieder ganz von vorn beginnst
Und doch mit keinem Wort über den Verlust klagst;
Wenn du dein Herz, deine Nerven, deine Sehnen zwingen kannst,
Dir Dienst zu tun, auch wenn sie lange schon vergangen,
Und immer weitermachst, auch wenn da nichts mehr in dir ist
Außer dem Willen, der ihnen befiehlt: »Macht weiter!«
Wenn du zur Menge sprechen kannst und dabei Haltung wahrst,
Oder mit Königen verkehrst - und doch den Kontakt zum gemeinen Mann nicht verlierst,
Wenn weder Feinde noch Freunde dich verletzen können,
Wenn alle Menschen bei dir Wertschätzung genießen, aber keiner zu viel;
Wenn du die unerbittliche Minute füllen kannst
Mit sechzig Sekunden, die es wert sind, gelebt zu werden -
Dann gehört dir die Erde und alles, was dazugehört,
Und - mehr noch - dann bis du ein Mann, mein Sohn!

- Rudyard Kipling, Brief an meinen Sohn. Nach (eco)

Bedingung (10)  Eine Art von Gottesbeweis geht auf Anselm von Canterbury zurück, der die Unendlichkeit Gottes implizit voraussetzte, um Gott bestimmte Eigenschaften zuzuordnen, aus denen seine Existenz logisch zwingend folgt. Ist Gott das ›größte‹ denkbare Wesen, muss er auch wirklich existieren, also aktual und nicht nur potenziell, da man sich sonst ein noch perfekteres Wesen vorstellen kann, nämlich eines mit der zusätzlichen Eigenschaft, aktual zu existieren.

Beweise dieser Art haben eine lange und bewegte Geschichte. Sie stellen Taschenspielertricks dar, denn sie geben scheinbar einen schlagenden Beweis für etwas, zeigen aber eigentlich nur, dass das Bewiesene einer weniger ins Auge stechenden, aber ähnlich kühnen Annahme gleich ist, die - ohne Beweis - einfach vorausgesetzt wird. Es wird nur bewiesen, dass ein vollkommenes und allwissendes Wesen notwendig existiert, wenn seine Existenz möglich ist. Alles hängt an diesem unscheinbaren ›wenn‹, das zu beweisen mindestens so schwer ist wie die Existenz Gottes.  - (bar2)

Bedingung (11) Ein lustvolles Leben ist nicht möglich ohne ein einsichtsvolles, lobwürdiges und gerechtes Leben, und einsichtsvolles, lobwürdiges und gerechtes Leben nicht ohne ein lustvolles.   - Epikur, nach (diol)
 
Logik Abhängigkeit
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