(mac)
Bedeutungslosigkeit (2) Der
Hof kann eine gewisse Gattung von Höflingen nicht entbehren, Menschen,
die sich durch ein gefälliges Wesen einzuschmeicheln wissen; beliebt bei
den Frauen, sorgen sie für deren Vergnügung, erlauschen ihre Schwächen
und begünstigen alle ihre Leidenschaften: sie flüstern ihnen Zoten
ins Ohr, sprechen mit ihnen von ihren Ehemännern
und Liebhabern in passender Weise, erraten ihren
Kummer, ihre Krankheiten und wissen ihre Niederkunft zu bestimmen; sie
machen die Moden, denken sich neuen Luxus, neue Ausgaben aus und zeigen
dem andern Geschlecht sichere Mittel, große Summen für Kleider, Möbel und
Equipagen zu verschwenden; sie tragen selbst Kleider, die durch Erfindung
und Prunk auffallen und bewohnen alte Paläste, nicht ohne sie vorher neu
hergerichtet und verschönert zu haben; ihre Speisen sind fein und mit Geschmack
gewählt; es gibt keinen Lebensgenuß, von dem sie nicht aus eigener Erfahrung
Rechenschaft zu geben wüßten. Sie verdanken sich selbst ihr Vermögen und
erhalten es sich mit derselben Geschicklichkeit, mit der sie es erlangt
haben. Stolz und verachtungsvoll, gehen sie nicht mehr mit ihresgleichen
um, ja grüßen sie nicht einmal mehr; sie sprechen, wo alle andern schweigen;
sie schaffen sich zu Orten und zu Stunden Einlaß, wo die Großen es nicht
wagen würden, sich blicken zu lassen: keiner der hohen Herren, in langen
Diensten ergraut, den Leib von Wunden bedeckt, mit wichtigen Ämtern oder
hohen Würden bekleidet, tritt mit dieser selbstgewissen Miene, dieser unbefangenen
Haltung auf. Diese Leute finden bei den höchsten Fürsten Gehör, wohnen
allen ihren Vergnügungen, allen ihren Festen bei, sind ständig im Louvre
oder im Versailler Schloß, wo sie herumgehen und sich benehmen, als wären
sie hier zu Hause, scheinen an tausend Orten zugleich aufzutauchen und
sind immer die ersten, deren Gesicht den Neuangekommenen in die Augen fällt;
sie umarmen, sie werden umarmt; sie lachen, gebärden sich laut, machen
Spaße, geben Geschichtchen zum besten: bequeme, angenehme, reiche Menschen,
die Geld leihen und ohne Bedeutung sind. - (
bru
)
Bedeutungslosigkeit (3) Apatheismus
bezeichnet die Ansicht, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz
Gottes uninteressant und bedeutungslos sei. Apathischer Agnostizismus (auch
pragmatischer Agnostizismus genannt) ist die Kombination von Apatheismus und
Agnostizismus. Ein apathischer Agnostiker ist der Ansicht, dass die jahrtausendelangen
Debatten und Bemühungen um die Klärung der Frage, die Existenz Gottes weder
bewiesen noch widerlegt haben. Es sei deshalb anzunehmen,
dass selbst falls eine oder mehrere Gottheiten existierten, ihre Existenz offenbar
keine große Bedeutung für unser Leben habe.-
Wikipedia
Bedeutungslosigkeit (4) Gewöhne
dich auch an den Gedanken, daß es mit dem Tode für uns
nichts auf sich hat. Denn alles Gute und Schlimme beruht auf Empfindung; der
Tod aber ist die Aufhebung der Empfindung. Daher macht die rechte Erkenntnis
von der Bedeutungslosigkeit des Todes für uns die Sterblichkeit des Lebens erst
zu einer Quelle der Lust, indem sie uns nicht eine endlose Zeit als künftige
Fortsetzung in Aussicht stellt, sondern dem Verlangen nach Unsterblichkeit ein
Ende macht. Denn das Leben hat für den nichts Schreckliches, der sich wirklich
klar gemacht hat, daß in dem Nichtleben nichts Schreckliches liegt. Wer also
sagt, er fürchte den Tod, nicht etwa weil er uns Schmerz bereiten wird, wenn
er sich einstellt, sondern weil er uns jetzt schon Schmerz bereitet durch sein
dereinstiges Kommen, der redet ins Blaue hinein. Denn was uns, wenn es sich
wirklich einstellt, nicht stört, das kann uns, wenn man es erst erwartet, keinen
anderen als nur einen eingebildeten Schmerz bereiten. Das angeblich schaurigste
aller Übel also, der Tod, hat für uns keine Bedeutung; denn solange wir noch
da sind, ist der Tod nicht da; stellt sich aber der Tod ein, so sind wir nicht
mehr da. Er hat also weder für die Lebenden Bedeutung noch für die Abgeschiedenen,
denn auf jene bezieht er sich nicht, diese aber sind nicht mehr da. Die große
Menge indes scheut bald den Tod als das größte aller Übel, bald sieht sie in
ihm eine Erholung von den Mühseligkeiten des Lebens. Der Weise dagegen weist
weder das Leben von sich, noch hat er Angst davor, nicht zu leben. Denn weder
ist ihm das Leben zuwider noch hält er es für ein Übel, nicht zu leben. - Epikur,
nach (
diol
)