edarf, ungedeckter Geld verdient man, indem man gerecht wird, und zwar irgendeinem gerade gängigen öffentlichen Geschmack. Zum Beispiel Damenstrümpfe. Damen mögen Strümpfe, wahrscheinlich weil ihre Beine unansehnlich sind. Man macht die Strümpfe, die Damen kaufen sie, und man wird wohlhabend. Aber es gibt bereits zu viele Menschen, die Strümpfe machen. Man muß einen Bedarf finden, der noch nicht gedeckt ist.
Laut meinem ganz persönlichen Urteil wird man trinkenden Männern noch nicht komplett gerecht. Ich meine nicht die Vier-Flaschen-Stout-und-dann-noch-eine-Halbe-für-aufn-Weg-Leute. Ich meine die Hartsäufer. Die, die den Whiskey aus einem Pferdetrog trinken würden. Ich glaube nicht, daß man ordentlich für sie sorgt. Sie werden bei ihren gigantischen Trinkvorhaben von der Horde gemäßigter Pichler bedrängt und behindert, die unsere Gaststätten befallen und beflecken. Und einige davon sind (ich spreche es nur ungern aus) Frauen. Portweinhaie. Einen kleinen Gin mit Bitter Lemon, wenn ech betten darf. Nehmen Platz weg und stören bei der ernsten maskulinen Aufgabe der Förderung und Pflege des anspruchsvollen Breitensuffs.
Ich habe jedenfalls vor, einen schönen Batzen zu verdienen, indem ich eine
exklusive Kneipe eröffne. Nur Männer, denen es mit dem Trinken ernst ist, werden
Einlaß finden. Aussehen wird die Kneipe ganz normal. Schöner Mahagonitresen,
stille Abteile, Regale, Spiegel, Zigarettenreklamen, Sägemehl, jede Menge Flaschen.
Aber keine Bierflaschen. Nur Whiskey. Und in einer Hinsicht wird meine Kneipe
absolut einmalig sein. In dem gesamten Laden wird man kein einziges Glas, keinen
Becher oder Krug antreffen. Der Whiskey wird in anmutigen juwelenbesetzten Pferdetrögen
serviert werden. Die Tröge werden von Kniekissen aus erlesenem Samt umgeben
sein, und eine goldene Whiskeyfontäne wird in den Trog plätschern, damit der
Pegel nicht fällt. -
(
myl
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