edächtigkeit  Ein Schmied hatte lange Zeit um eine Magd gebuhlt. Als sie endlich ihm zu Willen war, beschied sie ihn in einen Stall, wo sie ungestört zusammenkommen konnten. Als sie nun beide bereit waren, ihre leichtfertigen Absichten zu vollenden, bedachte sich der Schmied geschwind und sagte: »Steh auf, mein Schatz, laß uns anderswo hingehen, denn ich befürchte, wir möchten in diesem Stall junge Füllen zustande bringen, deren man uns später peinlich anklagen würde.«

Hierauf gingen sie aus dem Stall in die Scheune. Als nun der Schmied im Werk begriffen, fragte die Magd: »Wenn es nun ein Kind gibt, wer soll es ernähren?«

Der Schmied sagte: »Der über uns ist!«

Oben auf der Scheuer aber lag, ohne daß sie es wußten, auf dem Heu der Knecht, der alles mit angehört hatte und der nun dachte, der Schmied meine ihn. Er rief deshalb von oben herunter: »Warum soll ich euer Hurenkind ernähren?«

Darüber erschraken sie und liefen auseinander. - Simon Dach
 

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