ayern    Man rühmt uns Baiern etwas nach, das auch für die Wâleisen gilt; ich muß aber sagen, daß die noch blöder sind als die Leute in Baiern, und sind dabei große Kämpfer. Wer in den zwei Ländern trotzdem etwas Rechtes wird, der ist ein Wunder der Kultur.   - Wolfram von Eschenbach, Parzival. Frankfurt am Main 1993 (zuerst ca. 1200, Übs. Peter Knecht. Die Andere Bibliothek 100)

 Bayern (2)  Nun bekommen Sie Bierdurst und finden in das Münchner Löwenbräu, das laut Programm »lebensfreudig eingerichtet« ist. Die aufwartenden Madeln, die Ihnen zuliebe noch bayrischer als bayrisch reden, tragen Strohhüte mit Federn, blaue Jacken, geraffte, gestreifte Röcke und jodeln bisweilen ermunternd mit, wenn die Musik es nahelegt. Die wird von den Herren Buam in Hosenträgem gemacht. Auf ihre Hosenbeine ist bauchabwärts bayrisches Kunstgewerbe tätowiert. Da ist ja auch das künstlerisch ausgeführte Glasfenster mit Ausblick auf die »wildromantische Szenerie des Eibsees«. Und schon geht's los mit der Attraktion. Der Saal verdunkelt sich. Am Eibseehotel gehen die Lichter an. Auch Alpenglühen wird von der Direktion, die keine Kosten scheut, geboten. Sobald der Saal hell wird, beginnt ein Trio, Bua, Madl und Depp, ganz wie auf der weiland Oktoberwiesen-Ausstellung am Kaiserdamm. Dabei zerschlagen die beiden Nebenbuhler, einer auf des andern Kopf, richtige Tonnen. Ja, ja, die Direktion scheut keine Kosten.  - (hes)

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