ananenschale
Bigfoot war einmal die Woche zum Kosmik Banana, einem Laden für gefrorene Bananen
in der Nähe der Pier von Gordita Beach, gefahren und hatte sich hintenherum
hineingeschlichen. Es handelte sich um eine klassische Erpressung. Anstatt die
Bananenschalen wegzuwerfen, machte sich Kevin, der Besitzer, einen damals bei
Hippies verbreiteten Glauben zunutze und verarbeitete sie zu einem rauchbaren
Produkt, das er Yellow Haze nannte. Speziell ausgebildete Teams von Speed Freaks,
diskret in einem kurz vor dem Abriss stehenden, verlassenen Ferienhotel untergebracht,
kratzten im Dreischichtenbetrieb sorgfältig die Innenseiten der Bananenschalen
ab und gewannen nach Ofentrocknung und Pulverisierung eine puderartige schwarze
Substanz, die sie in Plastiktütchen abfüllten, welche dann an die armen Irren
und die Verzweifelten verkauft wurden. Einige, die das Zeug rauchten, berichteten
von psychedelischen Reisen an andere Orte und in andere Zeiten. Bei anderen
zeigten sich schreckliche Nasen-, Hals- und Lungensymptome, die wochen-lang
anhielten. Der Glaube an psychedelische Bananen jedoch währte fort, fröhlich
gefördert von Untergrundzeitungen, die gelehrte Artikel brachten, in denen Diagramme
von Bananenmolekülen mit denen von LSD verglichen und angebliche Auszüge aus
indonesischen Fachzeitschriften über Bananenkulte von Ureinwohnern und so weiter
abgedruckt wurden, und Kevin scheffelte Tausende. Bigfoot sah keinen Grund,
warum die Polizei nicht an den Einnahmen beteiligt werden sollte. -
Thomas Pynchon, Natürliche Mängel. Reinbek bei Hamburg 2010
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