ananen,
gebratene
Gebratene Bananen galten bei Stanley daheim als Delikatesse.
Einmal, an Stanleys Geburtstag, hatte man die ganze Nachbarschaft eingeladen.
Alles ging prächtig, bis die gebratenen Bananen aufgetischt wurden. Niemand
mochte sie recht anrühren, da das ein nur Polen, wie Stanleys Eltern, bekanntes
Gericht war. Gebratene Bananen zu essen - wie ekelhaft! Mitten in der allgemeinen
Verlegenheit schlug ein heller Junge vor, man solle die gebratenen Bananen dem
verrückten Willie Maine geben. Willie Maine war älter als wir, konnte aber nicht
sprechen. Er sagte immer nur Bjork! Bjork! Das sagte er zu allem. Als
man ihm die Bananen reichte, sagte er Bjork! und griff mit beiden Händen
zu. Aber sein Bruder George war da. George war beleidigt, daß man seinem verrückten
Bruder die faulen Bananen andrehen wollte. George begann eine Prügelei, und
als Willie sah, daß sein Bruder angegriffen wurde, schlug er, Bjork! Bjork!
schreiend, ebenfalls zu. Er schlug nicht nur auf die anderen Jungen ein, sondern
auch auf die Mädchen, worauf die Hölle losbrach. Schließlich kam, als er den
Lärm hörte, Stanleys Alter, einen Abziehriemen in der Hand, aus dem Friseurladen
herauf. Er griff den verrückten Willie Maine am Schlafittchen und gab ihm Zunder.
Inzwischen war sein Bruder George aus dem Zimmer gestürmt, um Mr. Maine senior
herbeizurufen. Dieser, der als Trinker Stanleys Vater nicht viel nachstand,
kam in Hemdsärmeln herbei, und als er sah, wie der betrunkene Friseur den armen
Willie verprügelte, ging er mit geballten Fäusten auf ihn los und verdrosch
ihn unbarmherzig. Willie, der sich inzwischen freigemacht hatte, verschlang,
auf Händen und Knien rutschend, gierig die auf den Boden gefallenen Bananen.
So rasch, wie er sie finden konnte, schlabberte er sie wie ein Ziegenbock in
sich hinein. Als der Alte ihn so wie einen Geißbock kauen sah, wurde er wütend,
ergriff den Abziehriemen und ging auf Willie los. Woraufhin Willie Bjork! Bjork!
heulte - und alle plötzlich in Lachen ausbrachen. Das kühlte Mr. Maines Wut,
und er ließ ihn los. Schließlich setzte er sich, und Stanleys Tante brachte
ihm ein Glas Wein. Als sie den Radau hörten, kamen einige der anderen Nachbarn
herbei, es gab noch mehr Wein, dann Bier und schließlich Schnaps, und bald waren
sie alle sehr fröhlich, man sang und pfiff, ja, sogar die Kinder wurden betrunken,
und dann wurde der schwachsinnige Willie betrunken, und wieder ließ er sich
wie ein Geißbock auf alle viere nieder und brüllte Bjork! Bjork!, und
Alfie Betcha, der ungeachtet seiner acht Jahre ganz besoffen war, biß den verrückten
Willie in den Hintern, und dann biß Willie ihn seinerseits, und dann begannen
wir alle einander zu beißen, und die Eltern standen dabei und brüllten vor Lachen,
und es war wirklich sehr, sehr lustig, und es gab noch mehr gebratene Bananen,
und diesmal aß jeder davon, und dann wurden Reden gehalten und immer mehr Humpen
geleert, und der verrückte Willie Maine versuchte etwas vorzusingen, konnte
aber nur Bjork! Bjork! singen. Sie war ein riesiger Erfolg, diese Geburtstagsfeier,
und eine Woche lang oder noch länger sprach niemand von etwas anderem als von
dieser Feier und was für reizende Polacken Stanleys Leute seien. Auch die gebratenen
Bananen waren ein Erfolg, und eine Zeitlang war es schwer, von Louis Pirossas
Alten faule Bananen zu bekommen, denn sie waren sehr gefragt. -
(wendek)
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