ananen

Du siehst einen Film die Streif-Lichter sind vorbei,
einen ekligen Film mit vielen Hüten einen Film
den man ausfressen muß — so ähnlich geht
es mit Bananen.
Von den Juden irgendwie »Mana« genannt ein
überheben sich seiner Persönlichkeit durch
die Bisse an und abdich.
Abdich eine Redewendung der Juden, die
schon im Kehricht der Bananenschalen
lagen, im Kehricht der Bananenschalen.
Habe ich Revertigkeiten zu fürchten um in
eterna in meine Bananenschalen herein
zu beißen den Gaumen in den heißen
Mundus zu lassen. — Ja schließlich auch
Apfelspalten.
Von klein jung Steffi ein Gericht, das auf
dem hohen Jungberg schon ein gewisses
Ekisär war also was ständiges mit
uns beiden Mama und mir.
Leider starb Josef mein Nährvater, im
Gaumen waren wir zum Schluß gleich
keiner hatte einen Gaumen unser aller
Zähne waren leer. Leergefressen vom Gau-
men des Schicksals der Bananen.
War ein Milchfleck der Bananen von Sumatra
einem Land in Papaegonien in Brasilien.

Schau wie die Sonne stoßt in Sumatra; die sumatrische
Arbeit (auch Sumatrie wie Summerer) gemacht geht
zielbewußt weiter.
In den Mündelsicheren Gefräß einer Bananen
achse hineinzufahren ist oft für Hemden butter
weiß u. stärke weiß; ja man kann sie tranchieren.

Meiner Meinung ist es wenn man Bananen gegessen
hat kann(del) u. kommt man nicht los.
Vor kurzem hatte man neben mir Bananen ge-
gessen ein Bekannter von mir bekam seine
und ich half ihm sie in sich zu verschließen
und einzuverleiben.
Er gab mir keine obwohl es kein richtiges Ba-
nanenland gibt. Bananenland — ist das eine
Richtung für Banauser?
Sicher haben Filmschauspieler auch Bananen gegessen
Der Wind geht dachsartig — und die Schalen frißt
der Dachs — (ein sehr netter Hund, aber mit Floskeln). - Aloysius Schnedel, aus: Literatur und Schizophrenie, München 1977 (dtv WR 4394)

Banane (2)

Banane, yes, Banane:
Vie mediterranée,
Bartwichse, Lappentrane:
Vie Pol, Sargassosee:
Dreck, Hündinnen, Schakale
Geschlechtstrieb im Gesicht
und aasblau das Finale -
der Bagno läßt uns nicht.

Die großen Götter Panne,
defekt der Mythenflor,
die Machmeds und Johanne
speicheln aus Eignem vor,
der alten Samenbarden
Begattungsclownerie,
das Sago der Milliarden,
der Nil von Hedonie.

Nachts wahllos zwischen Horden
verschluckt der Zeugungsakt,
Gestirne? wo? geworden!
gewuchert! fleischlich Fakt!
Gestirne? wo? im Schweigen
eines Wechsels von Fernher -
Zyklen, Kreisen der Reigen,
Bedürfniswiederkehr.

Sinnlose Existenzen:
dreißig Millionen die Pest,
und die andern Pestilenzen
lecken am Rest,
Hochdruck! unter die Brause!
in Pferdemist und Spelt
beerdige zu Hause -
das ist das Antlitz der Welt!

Hauch von Schaufeln und Feuer
ist die Blume des Weins,
Hungerratten und Geier
sind die Lilien des Seins,
Erde birst sich zu Kreuzen,
Flußbett und Meere fällt,
sinnlose Phallen schneuzen
sich ins Antlitz der Welt.

 - (benn)

Banane (3) Endlich kehrte die Königin nach Alexandria zurück. Inzwischen aber war Cäsar ermordet worden, und der Bürgerkrieg brach in allen Provinzen des Reiches aus. Von nun an wurde Kleopatra immer finsterer und versank häufig in Nachdenken. In ihrer nächsten Umgebung erkannte man jedoch, daß sie den Plan gefaßt hatte, Antonius als Gatten zu gewinnen und über Rom zu herrschen.

Eines Morgens begab sich mein Großvater zu der Königin und zeigte ihr eine Sendung Kleinodien, die soeben aus Indien eingetroffen war. Sie freute sich über alle Maßen, rühmte den Geschmack meines Großvaters, seinen Eifer in der Erfüllung seiner Pflichten und fügte hinzu:

„Teurer Hiskia, siehe, hier sind Bananen. Die gleichen Serendiber Kaufleute, von denen du die Kleinodien erhieltest, haben die Bananen aus Indien mitgebracht. Überbringe die Früchte sogleich meinem jungen Gemahl und bitte ihn, er möge sie, wenn er mich liebhat, auf der Stelle verspeisen."

Mein Großvater führte diesen Auftrag aus, und der junge König sagte: „Da die Königin meine Liebe zu ihr anruft und mich dringend bittet, die Früchte sogleich zu verspeisen, sollst du Zeuge dessen sein, daß ich keine einzige übriglasse."

Aber er hatte kaum drei Bananen gegessen, da verzog er plötzlich das Gesicht, die Augen traten hervor, er schrie fürchterlich auf und sank leblos auf den Estrich. Mein Großvater erkannte, daß er als Werkzeug eines grausigen Verbrechens gedient hatte. Er kehrte heim, zerriß seine Gewänder, hüllte sich in einen Sack und streute Asche auf sein Haupt. - (sar)

Banane (4)  Lange, lange ging ich; Monate und Monate, und ich kam in eine Gegend, mit Bananenbäumen bestanden. Dort traf ich eine Frau; ich bat, daß sie mir die Wohnung Kalunga-Niembos, des Häuptlings der Toten weise. Sie zeigte mir eine hohe Steinmauer, die einen Pfad entlanglief. Ich bin ihm Monat und Monat gefolgt; ich traf einen Mann; bat ihn, mir die Wohnung Kalunga-Niembos zu weisen.

Dieser Mann hat mir gesagt: »Ihr seid auf dem guten Weg, folgt der Mauer.« Ich sagte ihm: »Du lügst nicht?« Er antwortete: »Ich bin auch ein Toter.«

Ich folgte der Mauer aus Stein. Es war licht wie auf der Erde.

Ich sah jenseits der Mauer ein hohes steinernes Haus, wie solches nicht auf der Erde steht, und eine Frau sagte mir: »Das ist die Wohnung des Kalunga-Niembo.« Ich schritt dem Tod zu und sah, daß das Haus wie ein hoher Turm gemacht war, also aus Steinen, einer auf den anderen gesetzt. Und es gab noch andere Häuser für seine Frauen.

Die Frauen Kalunga-Niembos bereiteten Feuer und bedienten sich schwarzer, glänzender Stücke wie von Eisen, und die Steine brannten wie trockenes Holz.

Eine Frau frug mich, was ich wolle; ich sagte: »Ich will Kalunga-Niembo sehen und ihn grüßen.« Die Frau stieg hinauf, es ihm zu sagen.

Kalunga-Niembo stieg hinab. Ich sah ihn herabsteigen, und er war noch fern über seinem hohen Haus. Er hatte drei Köpfe, einen hier, einen dort, einen in der Mitte. Er trug die Sonne auf der Stirn und den Mond im Nacken und war ganz mit den Sternen bekleidet. Ich war geblendet und zitterte.

Ich sagte der Frau, ich bin nicht stark, ihn zu grüßen; sie hatte Mitleid mit mir und durchstach mir die Kehle mit einer langen Nadel, und ich fiel tot von neuem. Doch ich sah noch, und die Frau warf Wasser auf mein Gesicht, daß ich nicht geblendet sei. Kalunga-Niembo war gekommen, beugte sich über mich, rieb mich mit dem öl seines Amuletts und stellte mich aufrecht. Er frug mich: »Wo ist dein Vater und wo deine Mutter?«

»Sie sind gestorben.«

»Und dein Oheim?«

»Er ist gestorben. Ich habe niemanden auf Erden gelassen denn meine kleinen Kinder.«

Dann ließ er meine tote Mutter kommen und sagte: »Willst du deinen Sohn hier behalten, oder willst du, daß er in sein Dorf zurückkehre?«

Meine Mutter befragte ihren Bruder, kehrte zurück und sprach: »Er ließ kleine Kinder, er kehre zurück.«

Kalunga-Niembo gab mir dann eine Banane, groß wie ein Elefantenzahn, und sagte: »Kehre zur Erde zurück und sage den Leuten, daß die Dörfer hier voll Bananen sind.«   - Afrikanische Märchen und Legenden. Hg. Carl Einstein. Berlin 1980 (zuerst 1925)

Banane (5) Er hat Zweifel.

Er hat sogar große Zweifel.

Man hat ihm zur Wahl angeboten: eine Banane, eine Abhandlung von Gabriel Marcel, drei Paar Nylonsocken, eine Kaffeemaschine mit Garantie, eine Blondine mit elastischen Sitten, den vorzeitigen Ruhestand - und trotzdem hat er Zweifel.

Seine Zurückhaltung bereitet einigen Beamten, einem Priester und den Flics des Arrondissements schlaflose Nächte.

Da er Zweifel hat, erwägt man bereits, ihn des Landes zu verweisen.

Man hat es ihm zu verstehen gegeben, so ganz nebenbei, und höflich.

Da hat er gesagt: »In dem Fall nehme ich die Banane.«

Man mißtraut ihm begreiflicherweise. Es wäre überzeugender gewesen, hätte er die Kaffeemaschine oder doch wenigstens die Blondine gewählt.

Es ist jedenfalls etwas sonderbar, daß er lieber die Banane wollte.

Man will den Fall von neuem untersuchen.   - (cort2)

Banane (6)  so ein kind, das nichts als Bananen frißt   wenn ich 5 Pfund Bananen kaufe dann frißt sie die 5 Pfund eine nach der ändern schält sie ab und frißt sie ach Gott so ein Essen das ist was Fürchterliches das ist ein Greuel das bringt mich ganz auseinander das schaff ich einfach nicht wenn ich die Suppe koch und laß schrei doch endlich die Bananen in Ruh was frißt du denn immer die Bananen ich hab jetzt 5 Pfund Bananen gekauft und du frißt und frißt ich rühr die Suppe um und denk mir jetzt machst dir solche Mühe mit der Suppe und die ißt die Bananen das schaff ich nicht das schaff ich nicht mein Gott verhüte daß ich den Suppentopf durchs Fenster werfe dabei hab ich keinen Haß gegen die Bananen ich kann nicht sagen daß ich von ihnen begeistert bin    eine gelinde Abneigung mag vielleicht daher kommen daß immer soviele Bananen nebeneinander sind aber das ist in keinem Verhältnis zu den Weintrauben da sind ja noch viel mehr beieinander und zwischen Beeren und langen Früchten mach ich keine sonderlichen Unterschiede    aber daß ich eine einzelne Banane lieben würde könnte ich auch nicht sagen nicht weil es zu gering wäre    aber meine Phantasie hat schlechte Erfahrungen mit Naturvölkern schlechte Erfahrung mit Frauen von Naturvölkern und einzelnen Bananen das geht mir zuwider das ist meinem Kopf ein Greuel eine Menge schaff ich nicht zum Beispiel schaff ich nicht den Mund und den Kopf zusammenzubringen die Unzahl der Bananen in meinem Kopf die geringe Zahl der Bananen die durch meinen Mund gingen eine nach der andern wenn ich die Zeit zusammensetzen werde die ich Bananen aß dann werd ich vielleicht 36 Tage ununterbrochen Bananen essen    und dann wär ich am Ende das klingt überraschend und schaut nach Menge aus nach Statistik und Verständnis aber in meinem Kopf die Bananen in meinem Kopf die Berge von Bananen diese Urwälder von Bananen dieses Gelb diese Fäulnis dieses Affengetue  - (acht)

Pflanzen Obst
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