ärenfilm
Der Arber von Rabenstein aus gesehen.
Hias geht durch das Unterholz, es
stürmt.
Hias erblickt den Eingang einer Felsenhöhle.
Er kriecht hinein,
es wird schwarz.
Ein wütender Bär ist zu hören. Das Krachen eines Knochens.
Hias' Schmerzengebrüll. Das Knirschen von Knochen unter Messerhieben. Das Gejaul
des Bären. Stille.
Es wird hell. Vor der Höhle liegt Schnee.
Aus dem
Eingang kriecht Hias, das gehäutete Bärenfell
um den Leib, blutbeschmiert.
Er
will mit dem unverletzten Arm Reisig von den Tannen brechen,
verliert dabei
das Fell.
Er macht vor der Höhle ein Feuer.
Er versucht die Bärenhaut
wieder über die Schulter zu bekommen, diesmal das Fell nach innen.
Er wärmt
sich, am Feuer.
Er schaut vor sich hin.
Hias: Auf die Nacht schaut einer
über den Wald und sieht kein einziges Licht. Wenn er im Zwielicht eine Wacholderstaude
sieht, geht er drauf zu, um zu sehen, obs nicht ein Mensch ist, so wenig gibts
noch. Im Wald krähen noch die Gockerl, aber die Leut sind hin. Freude kommt
auf sein Gesicht.
Hias: Mir fällt wieder etwas ein! Ich sehe es wieder: ein
Fuhrmann klopft mit der Peitsche auf den Boden und sagt: Da ist die Straubinger
Stadt gestanden.
Frostig geht über dem Falkenstein die Sonne auf.
Hias'
Stimme: Und jetzt einen Bärenbraten.
Er kriecht mit dem Messer in die Hand
in die Höhle.
Vorm Eingang bleibt das Bärenfell liegen. -
Herbert Achternbusch, Die Stunde des Todes. Frankfurt am Main 1975
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