Badestrand  Ich erinnere mich, wie die Oberiuten nach Sestrorezk (am Finnischen Meerbusen) kamen, um Jewgeni Schwarz zu besuchen, und erst gegen Abend, als die Sonne schon unterging, zum Baden gingen. Der Strand war längst leer geworden, die Gäste zogen sich aus und gingen zum Meer, und hinter ihnen krochen ihre Schatten mit karikaturhafter Langsamkeit den Sand entlang. Nichts Besonderes war an diesen sich allmählich verlängernden Schatten, aber es muß wohl doch etwas gewesen sein, denn der große, knochige Charms sprang plötzlich, komisch die Hände verrenkend, hoch und zwang seinen Schatten, diese unsinnigen Bewegungen zu wiederholen. Er streckte seinen Körper, hockte sich plötzlich hin und ›wuchs‹ langsam wieder. Ernst betrachtete er seine den Strand entlang hingestreckte schwarze, folgsame Spiegelung.  Nach  ihm  begann  Olejnikow,  ebenfalls  vollen Ernst wahrend, zu springen. Auch er war knochig. Dann folgte der etwas füllige Schwarz dem Beispiel und noch irgend jemand ... Der Wächter, der im Mantel aus seinem Häuschen kam - es war schon kühl -, sah ratlos zu, dann begann er unentschlossen zu pfeifen, obwohl bei diesem unerwarteten ›Schattentheater‹ nichts zu bemerken war, was der Ordnung zuwiderlief. Der Pfiff war eine Warnung.   - Weniamin Kawerin, Nachwort zu (charms)
 
 

Strand Schwimmen

 

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