ackofen  Die Straße, die kaum sechs Meter breit ist, ist auf der ganzen Länge rechts von einer an die zwei Meter hohen Schneelage verschüttet, die alle Augenblicke einen Querriegel von einem Meter Höhe auf die Straße vorschiebt, der bei gräßlichem Graupelsturmwind durchbrochen werden muß. Das sieht so aus: kein Schatten mehr oben, unten oder rundum, obwohl man mitten unter ungeheuren Dingen ist; keine Straße mehr, kein Abgrund, keine Schlucht, auch kein Himmel; nichts als Weiß kann man wähnen, fühlen, sehen oder nicht sehen, denn unmöglich kann man die Augen von der weißen Eintönigkeit heben, die man für die Mitte des Pfades hält, unmöglich kann man die Nase in einen derartig schneidenden Nordost heben, wo Wimpern und Schnurrbart zu Eiszapfen werden, das Ohr frostzerbissen, der Hals angeschwollen ist! Ohne den Schatten, den man selbst wirft, und ohne die Telegraphenpfähle, die die mutmaßliche Straße begleiten, wäre man so hilflos wie ein Spatz im finsteren Backofen.   - Arthur Rimbaud, Briefe Dokumente. Hg. Curd Ochwadt. Reinbek b. Hamburg 1964 (Rowohlts Klassiker 155/156)

Backofen (2) Der Teufel in seiner Wut schlägt dem heiligen Cado einen Zweikampf vor.

«Ich bin einverstanden», sagte der Heilige, «Du wählst die Waffen und ich den Kampfplatz.» 

 Der Teufel wählt natürlich seine zweizackige Eisengabel, die einen langen Stiel hatte. St. Cado nimmt eine Schusterahle und wählt als Kampfplatz einen Backofen. Einmal darin, packt St. Cado den Teufel mit der einen Hand beim Kragen, und mit der andern läßt er seine Ahle arbeiten. Der Teufel aber kann seine Gabel nicht rühren. Er brüllt wie ein Stier, ruft um Hilfe und bettelt um Gnade; aber der Heilige hört nicht auf ihn, bis er ihn nach allen Regeln der Kunst gespießt hat.

Vor dem Backofen war der Teufel nicht wenig in Wut.

«Fangen wir von neuem an», sagteer, «ich nehme jetzt die Ahle, die so weh tut, und Du nimmst die Gabel da!»
«Einverstanden», erwiderte St. Cado. Und sogleich versetzte er dem Teufel Gabelstiche in den Bauch, auf die Brust und ins Gesicht. Es war .schlimmer als im Backofen. Zum Glück hatte der Teufe! flinke Beine. Aber er hatte einen gutmütigen Charakter und trug nichts nach.   - (bret)

 

Hitze Ofen

 

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