Baby Doll   Sie würde seufzen und mich um etwas bitten. »Tust du mir einen Gefallen?«, würde sie fragen und mich mit ins Schlafzimmer nehmen. Dort würde sie sagen: »Zieh deine Schuhe aus und leg dich aufs Bett.« Wenn Achim krank ist, darf er nämlich in ihrem Bett liegen. Das Schlafzimmer ist gleich hinter der Küche. Achims Mutter ist dann in der Nähe, wenn er etwas braucht. Achims Mutter würde so tun, als wäre ich Achim und als hätte Achim keine schwere Tropenkrankheit, wegen der er über ein Jahr in Quarantäne bleiben muss, sondern einfach nur Bauchweh. Sie würde sich ausziehen, um sich in der Küche an der Spüle zu waschen. Ich könnte sie vom Bett aus nackt in der Küche sehen. Anschließend würde sie Essen kochen. Auch nackt oder in dem Baby Doll, den mir Achim mal gezeigt hat. Der Baby Doll hing über dem Küchenstuhl. Achim hat ihn hochgehoben und gesagt: »Das trägt meine Mutter. Eklig.« Und ich habe gefragt, wann sie das trägt und ob das eine Bluse ist. »Nein, nachts«, hat Achim gesagt und sich den Baby Doll vor die Brust gehalten. »Und unten?«, habe ich gefragt, weil ihm der Baby Doll nur bis zur Hüfte ging. »Das ist alles«, hat Achim geantwortet. »Eklig.« Und ich wusste nicht, warum man nur so einen Baby Doll anzieht, weil ich eher unten etwas anziehen würde und oben nichts. Weil ich eher unten friere und nicht oben. Aber vielleicht ist das bei Frauen anders. Obwohl ich lieber den Busen von Achims Mutter sehen würde als ihren Hintern. Doch, den Hintern auch. Und vorn. Und dann würde sich Achims Mutter besser fühlen und sagen: »Komm doch wieder mal vorbei.« Dann könnte ich immer vorbeigehen nach der Schule. Und irgendwann wäre ich ihr so vertraut wie Achim. Und es wäre ganz normal, dass sie nackt vor mir rumläuft.  - (raf)
 

Pyjama

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