xolotl
Als Sonne und Mond sich über der Erde
erhoben hatten, standen sie plötzlich still, ohne sich weiter vom Flecke zu
rühren. Deshalb berieten die Götter und sprachen: »Werden wir so bestehen
können? Die Sonne bewegt sich nicht - sollen wir etwa immer auf gleicher Stufe
mit den Menschen leben? So laßt uns denn allesamt sterben und bewirken, daß
die Sonne durch unseren Tod neu belebt werde.« Da machte sich, der Windgott
daran, alle Götter zu opfern. Und während er sie opferte, weigerte sich einer
namens Xolotl (»Zwilling«) zu sterben und sprach zu den Göttern:
»Ihr Götter, laßt mich am Leben!« Er weinte so, daß ihm die Augen aus den Höhlen
quollen; und als die Reihe zu sterben an ihn kam, da ergriff er die Flucht und
verbarg sich in einem Maisfeld; hier verwandelte er sich in eine Maisstaude
mit doppeltem Stengel, die der Landmann darum Xolotl nennt, wurde aber zwischen
den Stauden entdeckt. Da floh er zum zweitenmal, barg sich zwischen den Agaven
und verwandelte sich in eine Agave mit doppeltem Schaft, die man darum Mexolotl
nennt. Wiederum wurde er ertappt und floh, diesmal ins Wasser, wo er sich in
einen Fisch verwandelte, der darum Axolotl
heißt. Dort wurde er nun aber doch ergriffen und geopfert.
- (
azt
)
Axolotl (2)
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