utokraten Fürsten und Potentaten sind maßlos in ihren Gelüsten, Heuchler und Epikureer, die ihre Religion nur vorschützen. Was ist brüchiger und unsicherer als solche Scheinheiligkeit? Was untergräbt ihren Besitz eher als die ausschweifende und rasende Begierde nach den Frauen und Töchtern ihrer Untertanen, um von schlimmeren Verirrungen zu schweigen. Sie, die auf dem Pfad der Tugend die ersten sein sollten, sind nur allzu oft Rädelsführer, wenn es darum geht, Unheil zu stiften und sich Ausschweifungen zu ergeben; als Geißel ihrer Länder ruinieren sie sich selbst und werden schließlich verbannt oder von ihren gegen sie verschworenen Untertanen ermordet wie Sardanapalus, Dkmysius der Jüngere, Heliogabal, Periander, Peisistratos, Tarquinius, Timokrates, Childericus, Appius Claudius, Andronicus, Galleazzo Sforza, Alexander de Medici u. a.
Fürsten und große Männer sind heimtückisch, neidisch, parteisüchtig, ehrgeizig, eifersüchtig, sie reißen das Gemeinwesen in Stücke wie die Weifen und Ghibelh'nen, stören seinen inneren Frieden und lassen es in gegenseitigem Morden verbluten. Unsere Geschichtsbücher sind nur zu voll von solchen barbarischen Untaten und von dem Leid und Elend, das ihnen entspringt.
Wie Pferdeegel sind sie, hungrig, aussaugerisch, bestechlich, habsüchtig,
gefräßig wie Wolfe, sie ziehen ihre Privatinteressen dem Öffentlichen Wohl vor
(denn schon Sallust formulierte: Privatinteressen stehen den öffentlichen immer
im Wege), sind ungebildet, dumm, Kurpfuscher in politischen Angelegenheiten,
weil ihnen die Fähigkeiten, die Tugend und das Wissen abgehen, klug nur durch
Vererbung und an der Macht lediglich aufgrund ihres Erstgeburtsrechts, der Günstlingswirtschaft
oder ihres Reichtums und ihrer Adelsprädikate. Diese Art der Regierung ist notwendig
vom Übel und mit großen Mängeln behaftet, denn wie schon ein alter Philosoph
bestätigt, eignen sich solche Amtsinhaber oft nicht für ihre Aufgaben: Senatoren
werden immer nur wenige aus einer großen Menge, und von diesen können noch weniger
als gute Menschen gelten, und von dieser Handvoll von Ehrenmännern sind wieder
nur ein paar gelehrt, weise, klug und damit tauglich für die Ausübung dieser
Amter. Diese Tatsache stürzt den Staat notwendig in Unordnung. - (bur)
Autokraten (2)
Könige sehn sich im Traum als Erobrer, als Lenker der Schlachten, |
- (
luk
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