Ausbuchtung  Jeden Abend kam der alte Jesuit in den Schlafsaal, um zu kontrollieren, ob sich etwa einer der Zöglinge zu einem anderen ins Bett geschlichen hatte oder masturbierte oder sich verstohlen mit seinem Bettnachbar unterhielt. Jedesmal, wenn er an das Bett des widerspenstigen Jungen trat, lüpfte er behutsam die Decke und starrte minutenlang auf den nackten Körper. Wachte der Junge auf, tadelte er ihn. »Ich wollte nur nachsehen, ob du wieder ohne Nachthemd schläfst!« Schlief der Junge weiter, begnügte er sich mit einem langen Blick auf den schlummernden Körper. Hinmal, als er während des Anatomieunterrichts auf dem Podium stand und ihn der schon erwähnte mädchenhaft aussehende blonde Junge unverwandt anstarrte, wurde die Ausbuchtung unter der Kutte des Priesters für alle sichtbar.  

Er fragte den blonden Schüler: »Wie viele Knochen hat ein Mann in seinem Körper?«

»Zweihundertundacht«, kam die schüchterne Antwort.

Dann aber tönte die Stimme eines Schülers aus der hintersten Bankreihe: »Aber Vater Dobo hat zweihundertundneun!« - (nin)

 

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