Und er stellte sich einen sehr intelligenten, einen vor allem sehr verständnisvollen Mann vor. der zum Beispiel zugleich Arzt und Priester war, einen Mann, der auf den ersten Blick das Schicksal des anderen verstehen würde.
Man hätte diesen Mann konsultiert, wie man einen Arzt konsultiert. Er wäre sozusagen ein ›Ausbesserer‹ von Schicksalen gewesen. Nicht nur, weil er klug war - vielleicht bedurfte es gar keiner außergewöhnlichen Intelligenz -, sondern weil er das Leben aller Menschen mitzuleben vermochte, weil er sich in die Haut aller Menschen versetzen konnte.
Maigret hatte nie zu jemandem davon gesprochen; er wagte nicht einmal,
zuviel darüber nachzudenken, denn dann hätte er sich über sich selbst lustig
gemacht. - Georges Simenon, Maigrets erste Untersuchung. München
1977 (Heyne Simenon-Kriminalromane 64, zuerst 1951)
|
||
|
||