ugenblick, leerer Er hatte begriffen, daß seine Frau eben ein solches Tierchen war, immer voll sprudelndem Optimismus, und daß sie nicht einmal verstanden hätte, warum er sie erwürgen wollte, denn ihr erschien in ihrem Leben alles in Ordnung.
Im allgemeinen verstanden sie sich, nur durfte sich Jack nicht bei Gedanken
ertappen lassen, die zu sehr vom Üblichen abwichen. Aber da hatte er nach langen
Jahren des Zusammenlebens mit seiner Frau eine Lösung gefunden, damit er sie
nicht erwürgen mußte. Es brauchte in ihrem Leben nur alles wie ein langer, leerer
Augenblick zu sein, in Ordnung, ohne Sinn, ohne Erwartung, ohne eine ärgerliche
Geschichte, die man erzählen mußte. Man brauchte nur alles, Haus, Frau, Arbeit,
Dorf, Country Club und auch sich selber, in den Sack der leeren Augenblicke
zu stecken, an die sich nie jemand erinnert. Genauso sagte Jack: »Du steckst
es in den Sack der leeren Augenblicke, an die sich keiner erinnert, weil es
keine interessanten Dinge sind, sondern immer dasselbe, worüber es nichts zu
sagen gibt, und das ist die Ewigkeit.« -
Gianni Celati, Wie ich in Amerika landete. In: G. C., Cinema naturale. Berlin 2001
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