Aufwandsentschädigung  Ich schnappte mir vorsichtig die Brieftasche, die so ins Auge stach. Mir zitterten dabei richtig die Hände; aber was sein muß, muß sein. Diese Gelegenheit wollte ich nicht vorübergehen lassen. Außerdem war dieser Cabirol zu Lebzeiten ein ganz schönes Schwein gewesen. Einen Plüschbären als Pfand zu nehmen! Er verdiente es wirklich nicht, daß man ihm gegenüber irgendwelche Skrupel empfand.

Anscheinend handelte es sich hier nicht um Raubmord. In der Brieftasche befanden sich gut hundert Scheine, alles furchtbar schmierige Tausender. Ich nahm mir die Hälfte davon: für meine Auslagen und die Aufregung beim Entdecken der Leiche. Mit dem Geld in der Tasche fühlte ich mich gleich als anderer Mensch. Ich tat die Brieftasche wieder an ihren Platz. Dann unternahm ich den üblichen Rundgang. Berufliche Neugier.  - Léo Malet, Marais-Fieber. Reinbek bei Hamburg  1989 (zuerst 1982)

 

Aufwand Entschädigung

 

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