ufhängen   Der Puppenspieler Feuerfresser gab mir ein paar Goldstücke und sagte: ›Da, bring sie deinem Vater‹, ich aber begegnete unterwegs einem Fuchs und einem Kater, zwei rechtschaffenen Leuten, die zu mir sagten: ›Willst du, daß aus den fünf Goldstücken tausend oder zweitausend werden? So komm mit uns, wir führen dich zum Feld der Wunder.‹ Und ich sagte: ›Laßt uns dorthin gehen.‹ Und sie sagten: ›Wir wollen hier im Gasthaus 'Zum Roten Krebs' Rast machen, und nach Mitternacht soll es weitergehen.‹ Als ich aber wieder aufwachte, waren sie nicht mehr da, weil sie schon weitergezogen waren. Darauf marschierte ich durch die Nacht, und es war so unbeschreiblich dunkel, daß ich unterwegs zwei Mördern begegnet bin, die in zwei Kohlesäcken steckten und die zu mir sagten: ›Her mit dem Geld!‹ und ich sagte: ›Ich habe keines«; ich hatte doch die vier Goldstücke im Mund versteckt, und dann versuchte einer der Mörder, seine Hand in meinen Mund zu stecken, und ich habe ihm mit einem Biß die Hand abgebissen, und dann habe ich sie ausgespuckt. Aber statt einer Hand habe ich eine Katzenpfote ausgespuckt. Und die Mörder nichts als mir nach, und ich rannte was das Zeug hielt, bis sie mich erwischten und mich an einem Baum in diesem Wald aufhängten mit den Worten: ›Morgen kommen wir zurück, und da wirst du tot sein, und dein Mund offenstehen, und auf diese Weise holen wir uns die Goldstücke, die du unter der Zunge versteckt hältst.‹  - Carlo Collodi, Pinocchios Abenteuer. Die Geschichte einer Holzpuppe. Stuttgart 1986 (Reclam 8336, zuerst 1881 ff.)

Aufhängen ⁽²⁾  Unter anderm fanden sie in einem vornehmen Hause, dessen Bewohner geflohen, einen Gebrechlichen, der sich mit einer seidenen Hose herausgeputzt. An deren Nestel hing ein kleiner silberner Schlüssel. Die Räuber fragten ihn, wo die Truhe dazu sei. Da er's nicht sagen konnte, wippten sie ihn, daß ihm beide Arme aus den Pfannen sprangen, schnürten ihm dann den Kopf auf spanische Art dergestalt, bis ihm die Augen dick wie Eier herausquollen, und als er auch dann nichts bekannte, hängten sie ihn beim Gliede auf, der eine schlug ihn, der andre sengte ihn, der dritte schnitt ihm ein Ohr, der vierte die Nase ab, bis sein Halt zerriß, sie auch keine Tormenten mehr wußten, ihn zum Sprechen zu bringen, er's auch nicht mehr konnte. Da riefen  sie einen Neger, ihm mit der Partisane den Rest zu geben. Denn Mörder wollten sie nicht sein.  - (bord)