ufgeräumt   Alles war aufgeräumt. Niemand hatte die Schubladen durchwühlt. Im Schlafzimmer, wo ebenfalls keine Unordnung herrschte, lag die arme junge Frau splitternackt, mit heraushängender Zunge auf dem Bett. Ihre blicklosen Augen starrten auf die Zimmerdecke. - Georges Simenon, Maigret und der einsame Mann. Zürich 1990 (detebe 21804, zuerst 1971)

Aufgeräumt (2) AUFGERÄUMT, e squalore solutus, compositus, comptus, alacer, geschmückt, heiter, gut gelaunt, nahverwandt mit aufgelegt, doch, wie es scheint, mehr von der äuszeren gestalt ausgegangen und hernach erst auf die innere stimmung übertragen. FISCHART sagt: angestrichen (geschminkt) und aufgeraumt (aufgeputzt), wie die cortisanen. bienenk. 146a. aufräumen ist wie aufputzen wegschaffen alles unrats, reinigen, man sieht es also dem mädchen oder dem zimmer an, dasz es aufgeräumt ist, während die aufgelegtheit nicht so ins auge fällt. es ist ihm jetzo wol aufgeraumet, curis jam vacat. STIELER 1535; weswegen ich sie mehr als 100 mahl küssete, wodurch sie wieder völlig aufgeräumt wurde. Felsenb. 1, 43 - Grimmsches Wörterbuch

Aufgeräumt (3)  Bevor ich Ihnen schreibe, muß ich aufs Häusel gehen – – – ietzt ist’s vorbey! ach! – – nun ist mir wieder leichter ums Herz! – jetzt ist mir ein Stein vom Herzen – nun kann ich doch wieder schmausen! – nu, nu, wenn man sich halt ausgeleert hat, ist’s noch so gut leben. Ich hätte Dero Schreiben vom 25ten Nov. richtig erhalten, wenn Sie nicht geschrieben hätten daß Sie Kopf-, Hals- und Arm-Schmerzen gehabt hätten, und daß Sie ietzt nun, dermalen, alleweil, den Augenblick keine Schmerzen mehr haben, so habe ich Dero Schreiben vom 26ten Nov: richtig erhalten. Ja, ja, meine allerliebste Jungfer Baas, so geht es auf dieser Welt; einer hat den Beutel, der andere das Geld, mit was halten Sie es? – – mit der [gezeichnete Hand], nicht wahr? Hur sa sa, Kupferschmied, hals mir’s Mensch, druck mir’s nit, hals mir’s Mensch, druck mir’s nit, leck mich im Arsch, Kupferschmied, ja und das ist wahr, wers glaubt, der wird seelig, und wer’s nicht glaubt, der kommt in Himmel; aber schnurgerade und nicht so, wie ich schreibe. Sie sehen also daß ich schreiben kann, wie ich will, schön und wild, grad und krumm. Neulich war ich übels Humors, da schrieb ich schön, gerade und ernsthaft; heute bin ich gut aufgereimt, da schreib ich wild, krumm und lustig; ietzt kommts nur darauf an was Ihnen lieber ist, –– unter den beyden müssen Sie wählen, denn ich hab kein Mittel, schön oder wild, grad oder krumm, ernsthaft oder lustig, die 3 ersten Wörter oder die 3 letzten; ich erwarte Ihren Entschluß im nächsten Brief. Mein Entschluß ist gefaßt; wenn mir noth ist, so gehe ich, doch nach dem die Umstände sind wenn ich das laxiren habe, so lauf ich und wenn ich gar nicht mehr halten kann, so scheiß ich in die Hosen. Behüte dich Gott Fuß, auf dem Fenster liegt d’Hachsen. - Wolfgang Amadeus Mozart

 

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