ufgabe  Sobald Johannes hereinkommt, sagt der Riese: »He! He! Wenn ich auch deinen Vater nicht bekam, habe ich doch seinen Sohn«, und sie gingen aufeinander los und packten zu mit hartem Griff. Sie zertraten Stein und Stamm zu Sumpf und Schlamm. Wo der Grund am festesten war, sanken sie ein bis zum Knie, und wo er am weichsten war, bis zum Oberschenkel; und wo sie hintraten, sprang Wasser in Strahlen aus jedem Fels. Der Riese brachte Johannes ein paar schlimme Verrenkungen bei. »Beim Himmel«, sagt er, »wenn ich den braunen Bär vom grünen Tal hier hätte, machtest du nicht so wilde Sprünge.« Und kaum hatte er diese Worte gesprochen, als der wackere Bär schon an seiner Seite war. »Ja, ja«, sagt der Riese, »Sohn des Königs von Erin, nun kenne ich deine Aufgabe besser als du selber.« So kam es, daß der Riese seinem Hirten befahl, den besten Hammel, aen er in den Bergen hatte, heimzuholen und seinen Kadaver vor die Haustür zu werfen. »Höre zu, Johannes«, sagt der Riese» »ein Adler wird kommen und sich auf den Kadaver dieses Hammels setzen, und an seinem Ohr wirst du eine Warze sehen, die du ihm abhauen mußt mit diesem Schwert, ohne daß er einen einzigen Tropfen Blut verliert.« Der Adler kam, aber er hatte noch nicht lange gefressen, als Johannes nahe hinzutrat und ihm mit einem einzigen Streich die Warze abhieb, ohne daß ein Tropfen Blut floß. »So«, sagte der Adler, »komm, setze dich auf meinen Rücken, denn ich kenne deine Aufgabe besser als du selbst.« Er setzte sich auf seinen Rücken; und sie waren bald über dem Meer und bald über dem Land und bald hoch in der Luft, bis sie die Grüne Insel erreichten. »Nun flink, Johannes«, sagt er, »fülle deine drei Flaschen; denke daran, daß eben jetzt die schwarzen Hunde fort sind.«

Wie er die Flaschen aus dem Brunnen füllt, sieht er daneben ein kleines Haus. Johannes sagte zu sich selbst, er wolle hineingehen und sehen, was darinnen sei. Und im ersten Zimmer, das er aufmachte, sah er eine volle Flasche. Er füllte ein Glas davon und trank es aus; und als er weitergehen wollte, schaute er noch einmal hin, und die Flasche war so voll wie zuvor. »Ich will diese Flasche mit den Flaschen voll Wasser zusammen mitnehmen«, sagt er.

Dann ging er in ein anderes Zimmer, und da sah er einen Brotlaib liegen; er schnitt eine Scheibe davon ab, aber der Laib war so groß wie zuvor. »Bei Gott! Dich will ich nicht hierlassen«, sagt Johannes. Nun ging er weiter, bis er in ein anderes Zimmer kam. Er sah einen großen Käse; er nahm eine Scheibe davon, doch der Käse war rund und ganz wie zuvor. »So will ich den auch mitgehen lassen«, sagt er. Dann ging er in ein weiteres Zimmer, und hier fand er das allerhübscheste Mädchen, das er je gesehen hatte, ein wahres Kleinod. »Es wäre ein Jammer, wenn ich deine Lippen nicht küßte, mein Lieb«, sagt Johannes. - (schot)

Aufgabe (2)  Der König führte ihn in das Gemach zu Leámuinn, und sie unterhielten sich. Sie sagte ihm: »Es ist nur erst ein Drittel von mir gewonnen. Jetzt mußt du die große Schlange zum Walde zurückschaffen und sie töten. Wenn das vollbracht ist, mußt du nach dem Osten reisen und mir heut' in einem Jahre Kunde bringen von dem ›Ritter mit dem finsteren Lachen‹, weshalb er seit sieben Jahren nicht gelacht hat. Ebenso mußt du mir ein Kennzeichen bringen vom Tode der schrecklichen ›Alten mit den kalten Zähnen‹. Wenn du das alles vollbracht hast, willige ich ein, dich als Gatten zu nehmen. Aber wisse: vollbringst du die Aufgaben nicht in Jahr und Tag, so mache ich Staub und Asche aus deinen Knochen!«  - (ir)
 
Herakles Arbeit Ziel
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Sachen, zu erledigendePflicht
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