Astronom, origineller Durch König Ludwig I. wurde Franz Paula von Gruithuisen 1826 zum ordentlichen Professor der Astronomie an der Münchener Universität ernannt, gehört aber zu den originellen Astronomen. Er gab sich metaphysischen Spekulationen und Theorien hin, denen jede mathematische Grundlage fehlte und seine lebhafte Phantasie veranlaßte ihn, in den regulären Wällen des Flecken Schröter auf dem Monde Städte und Festungen zu erkennen, deren Beschreibungen er als angebliche Entdeckungen ausgab, woran er noch Hypothesen über Bewohner des Mondes und deren Cultur knüpfte; ja er machte schon über eine Correspondenz mit den  Mondbewohnern Vorschläge, die viel Wunderliches und völlig Nutzloses haben. Sein Werk „Ueber die Natur der Kometen“ (1811) ist eben so wunderlich. Viel Phantastisches steht in seinen „Analekten für Erd- und Himmelskunde“ (7 Hefte, 1828–31) und seinen „Neuen Analekten“ (von 1832–36). Von seinem „Naturwissenschaftlich-astronomischen Jahrbuche“ erschienen 9 Jahrgänge (Stuttgart 1838–47); im J. 1810 schrieb er eine „Physik“, eine „Anthropologie“, 1811 eine „Organozonomie“, 1812 „Beiträge zur Physiognosie und Heautognosie“.

Aus den Sonnenflecken wollte er das Wetter prophezeien, wodurch er sich viele Gegner zuzog. Er erfand eine neue einfache trigonometrische Methode, die Höhe der Berge zu messen, ohne sie zu besteigen. Schon vor Civiale war er der Erfinder eines Instruments zum Zermalmen des Steins in der Harnblase, wofür die Pariser Akademie ihm einen Preis von 1000 Francs zuerkannte. - ADB

 

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