rchitekturwettbewerb «Ich wette», sagte der Heilige, «daß ich in einer Nacht ein viel schöneres Haus bauen werde als Du.»
«Du?»
«Ja, ich; versuchen wir es nächste Nacht, und Du wirst es sehen!»
«Versuchen wir es!» sagte der Teufel.
Er zeichnet seine Pläne, nimmt seine Maße, ruft seine
Mutter zu Hilfe und begibt sich an die Arbeit, sobald die Nacht
eingebrochen ist. Er arbeitet am einen Ende der Insel,' der Heilige am
ändern. Am folgenden Morgen wollte dieser in aller Frühe das Werk des
Teufels sehen. Das von ihm erbaute Haus hatte ein gefälliges Aussehen;
St. Cado tritt ein und besichtigt es. Es war weitläufig, gut abgeteilt
und solide gebaut. Es war wirklich ein schönes Haus. Der Teufel war mit
der Anerkennung des Heiligen zufrieden; dann ging man, um das zweite
Haus zu besichtigen. Der Osten glänzte von Licht; die Sonne war noch
unter dem Horizont. Der Teufel blieb vor dem Bauwerk des Heiligen starr
vor Staunen stehen. Das Gebäude war lang, weitläufig, hoch und mit
schönen Türmcheni versehen; es war aus Eisschollen erbaut. Es war eine
wunderschöne Festung aus Kristall. Der Teufel erinnerte sich, etwas
Ähnliches einst im Himmel gesehen zu haben. Er betritt den Bau und
betrachtet sich die schönen Zimmer des Erdgeschosses, dann die des
ersten und zweiten Stocks. Er fällt von einer Überraschung in die
andere.
«Zum Entgelt für meine Brücke, für mein Haus, das ich letzte Nacht
gebaut habe, und auch für die Schmerzen, die Du mir zugefügt hast,
könntest Du mir eigentlich das Schloß schenken!
«Oh, wenn es Dir Freude macht, gern!» sagte der heilige Cado.
Der Teufel will baldmöglichst sein großartiges Schloß
aliein genießen und findet Vorwände, den Heiligen schleunigst zu
entlassen. Er eilt in den zweiten Stock, betritt das schönste Zimmer,
nimmt dann einen Stuhl und setzt sich ans Fenster, um sich von der
ermüdenden Arbeit der Nacht zu erholen und den Sonnenaufgang zu
betrachten. Welch ein Rundblick! Das Licht drang von allen Seiten ins
Schloß. Das Meer war ruhig; die Felder waren weiß vom Reif, und der
Himmel war so klar wie an den schönsten Januartagen. Der Teufel war
mehrere Stunden hindurch in einem Begeisterungsrausch, bis er plötzlich
durch ein furchtbares Krachen wieder zu sich gerufen wurde. Die
Eisschollen begannen in der Sonne zu schmelzen, und das Schloß stürzte
zusammen. Als der Teufel aus seiner Ohnmacht erwachte, war er ganz
zerschlagen. Als er sich wieder erheben konnte, fand er nichts mehr von
seinem schönen Schloß als ein wenig Dreck. - (
bret
)
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