Arbeitsunfall  Von ein paar Unfällen, die sich in der Fabrik zugetragen haben, kann ich Euch schon erzählen: Ein Arbeiter rutschte aus und wurde durch die Walzen der ganzen Schleiferei gezogen. Er kam beim anderen Ende wieder heraus, mit ungezählten Knochenbrüchen und deformiert; er lebt heute noch, ist aber sonderlich geworden.

Oder: ein andermal stand ein Arbeiter im Fabrikaufzug zu nahe dem Ausgang. Die Kabine fuhr an einer Metallplatte vorbei. Alle fünf Zehen waren drinnen im Socken.

Ein anderer kam mit dem rechten Arm in die 100-Tonnen-Maschine. Die wurde zwar sofort abgestellt, aber der Arm ließ sich nicht mehr herausziehen. Man war ratlos, und seine Kameraden schrien, man soll ihm doch helfen, aber weder einer von den Anwesenden noch die Rettung konnte helfen, und die Maschine konnten sie auch nicht zerschlagen. Fünf Schlosser zugleich montierten die Maschine Stück für Stück, meistens in fachwidriger Reihenfolge, um den Arbeiter wie nur möglich zu schonen, ab. Nach eineinhalb Stunden konnte man den Arm herausziehen. Wir haben die ganzen eineinhalb Stunden mit ihm geredet. Aber kalter Schweiß ist ihm auf der Stirn gestanden.

    Heute vormittag vor dem Verbandkasten:
W: Gschnittn.
H: Min Halbmond?
W: Jo.
H: Oä! Der is eh wie gschaffn dafür. Der schneidt scho, wann ma n anschaut.

Einem Arbeiter geriet gestern die linke Hand in die Pendelsäge. Er troff von Blut, ich holte rasch H und mobilisierte einen Wagen. In einer Minute war der Lenker vorgefahren, H knüpfte gerade den letzten Knoten in den Verband. Die Hand sah scheußlich zerfetzt aus, ein Finger hing weg, von einem stand der Knöchel aus der Haut hervor, und der Siegelring war noch unter der Bruchstelle. Heute erfuhren wir das weitere Schicksal: ein Finger amputiert, einer muß geflickt werden und von zweien sind die Sehnen durchschnitten.  - (met)

 

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