Apfeldiebin   Es waren einmal drei Brüder, die besaßen gemeinsam einen Apfelbaum. Und alle Jahre kam zur Reifezeit eine böse Fee und aß die Äpfel auf. Was konnten sie dagegen tun? Da ging eines Tages der jüngste Bruder hinaus und wollte auf den Apfelbaum aufpassen. Und siehe da! Da kam auch die böse Fee. Er schlug sie mit der Keule und zerschmetterte ihr einen Fuß. Doch sie entkam in die jenseitige Welt, und er eilte ihr nach und suchte sie. Er ging von einem Erdloch zum anderen, kroch hinein und sprach mit jedem, bis endlich eins der Erdlöcher ihm sagte, daß hier die böse Fee sich versteckt halte. Als er das hörte, ging er auf den Markt und kaufte sich ein dickes Seil von 300 Klafter Länge. Darauf gingen die Brüder mit ihm bis an jenes Loch und umwickelten seinen Leib mit dem Seile und ließen ihn in das Loch hinunter. Da stieg er hinab, immer und immer weiter und tiefer, bis das Seil aufhörte. Und immer war er noch nicht unten angelangt. Als das die Brüder merkten, ließen sie los, und ihr Bruder fiel auf eine große Wiese in der anderen Welt. Er fiel und fiel, bis er sich plötzlich vor dem Hause der bösen Fee wiederfand und wieder zur Besinnung kam. Die böse Fee war krank. Ihr war ja der Fuß gebrochen.

Sie hatte zwei Tochter. Als die Mädchen den Mann sahen, einen so schönen jungen Mann und Helden, da verliebten sie sich sofort in ihn und fragten: »Woher kommst du, junger Held?« — »Ich bin aus der anderen Welt.« — »Was treibt dich hierher und was suchst du hier bei uns?« — »Ich bin gekommen, eine böse Fee zu suchen.« — »Was hast du denn mit ihr?« — »Ach, sie hat mir viel Schaden zugefügt. Sie hat uns Brüdern alle Jahre unsere Äpfel gegessen. Ich will sie töten. Ich suche, bis ich sie finde.« Aber da sagten die Mädchen: »Schweig still, daß unsere Mutter dich nicht hört, denn wenn sie dich bemerkt, wird sie dich fressen.« Da trug er den Mädchen auf, sie möchten doch ihre Mutter fragen, wo sie ihre Kräfte verborgen habe. »Wenn du sie gefragt hast, dann komm und sag es mir«, sprach er zu einer der Töchter. Da ging sie hinein in den Palast und fragte ihre Mutter: »Mutter, sage mir doch, wo sind deine Kräfte verborgen?« Da antwortete ihre Mutter: »Siehe, meine Kräfte liegen dort im Schranke. Wenn jemand ihn öffnet, dann muß ich sterben. Dort liegen meine Kräfte.« Sie kam wieder zum Helden und erzählte ihm alles. Darauf führte sie ihn hinein und rief den großen Hund, und ihre Mutter starb. Als nun das Mädchen sah, daß ihre Mutter gestorben war, sagte sie zu dem jungen Helden: »Nimm mich jetzt zur Frau.« — »Ich kann dich jetzt nicht zur Frau nehmen, denn ich muß wieder zurück.«   - (zig)

Apfel Diebin

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VB
Vermittler

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