Angemessenheit   Als der Kapitän des Schiffes »Boyd«  im Jahre 1809 einen Maori-Häuptling, der als Besatzungsmitglied an Bord weilte, auspeitschen ließ, beantworteten einige Maori diesen Vorfall mit der Eroberung des Schiffes; die Besatzung töteten und aßen sie — in Anbetracht des Vergehens der Europäer eine ihren Sitten und Gebräuchen gemäß durchaus angemessene Handlungsweise.   - Erika Jakubassa, Nachwort zu: Märchen aus Neuseeland. Überlieferungen der Maori. Hg. und Übs. Erika Jakubassa. Köln 1985 (Diederichs, Die Märchen der Weltliteratur)

Angemessenheit (2) Nun wäre es ungereimt, die Gottheit mit einem unendlich kleinen Teile ihres schöpferischen Vermögens in Wirksamkeit zu setzen, und ihre unendliche Kraft, den Schatz einer wahren Unermeßlichkeit von Naturen und Welten, untätig, und in einem ewigen Mangel der Ausübung verschlossen zu gedenken. Ist es nicht vielmehr anständiger, oder, besser zu sagen, ist es nicht notwendig, den Inbegriff der Schöpfung also anzustellen, als er sein muß, um ein Zeugnis von derjenigen Macht zu sein, die durch keinen Maßstab kann abgemessen werden?  Die Ewigkeit ist nicht hinlänglich, die Zeugnisse des höchsten Wesens zu fassen, wo sie nicht mit der Unendlichkeit des Raumes verbunden wird.  - Kant, nach (bar2)

Angemessenheit (3)  Im tiefsten Innern, vielleicht eines Jeden, wird dann und wann ein Mal, ein Bewußtseyn sich spüren lassen, daß ihm doch eigentlich eine ganz andere Art von Existenz angemessen wäre und zukäme, als diese so unaussprechlich lumpige, zeitliche, individuelle, mit lauter Miseren beschäftigte; wobei er dann denkt, daß zu jener der Tod ihn zurückführen könnte.  - (schop)
 
 

Maß

 

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