nbetung     Ich bete sie alle an, die neun heiligen Tore Deines Körpers, die königliche Vagina, wo der Saft, den Du über mich verströmst, wollüstig brodelt, o Geliebte, und von wo sich das zerfließende Gold Deines niedlichen Strahls ergießt, das faltige Hinterloch, gelb wie ein Chinese, das Dich vor beißendem Schmerz hat aufschreien lassen, als ich da eindrang, Dein anbetungswürdiger Mund, dessen Speichel den Geschmack von Früchten hat, die ich am liebsten mag, die zwei Nasenlöcher, in die ich meine Zunge gesteckt habe und die von einer köstlich delikaten salzigen Würze sind, und diese beiden so warmen, so empfindsamen Ohren. Die neun Tore Deines Körpers sind die wunderbaren Eingänge zum schönsten, zum edelsten Palast der Welt. Wie ich ihn liebe, mein Liebes. Ich vergaß Deine beiden warmen Augen, salzig wie das Meer und tiefer als seine Abgründe. Neun Tore, o meine neun Musen, wann werde ich euch wieder öffnen? - (apol)

Anbetung (2)  Irgendeine Straßenecke. Am Fuß einer Straßenlaterne wartet der Mann mit ergebenem Gesichtsausdruck und einigen Orchideen. Endlich kommt die Frau.

MANN    (läuft seintr Angebetenen entgegen): Oh, meine geliebte Rita!
FRAU    (mit amazonenhaftem Lächeln): Da bin ich!
MANN    (bebend): Ich dachte, du würdest nicht mehr kommen!
FRAU     Ich habe den Zug um acht Uhr vierzig verpaßt.
MANN    Hast du gestern an mich gedacht?
FRAU    Ja.
MANN   Und gestern nacht? Hast du von mir geträumt?
FRAU     Ja, ich habe von dir geträumt.
MANN    Und was hast du geträumt?
FRAU    Es war ein ziemlich seltsamer Traum.
MANN    Weshalb?
FRAU    Ich habe dich in Stücke geteilt gesehen, wie ein Mosaik.
MANN    (reicht seiner Angebetenen mit der Gebärde eines Zauberers die Orchideen): Blumen für meine Dame!
FRAU    Rosen?
MANN    Nein, Orchideen.
FRAU     Von heute?
MANN    Das hat man mir geschworen.
FRAU     Jedenfalls sehen sie ganz gut aus.

Pause. Die Frau beschnüffelt geräuschvoll die Blumen. Dann, nach einem erneuten Blick auf die glänzenden Blütenblätter, beginnt sie, sie aufzuessen. Unterdessen betrachtet der Mann sie mit einem verzückten Blick.

MANN    (nach langem Schweigen, mit bewegter Stimme): Rita!
FRAU     (sich die Lippen mit dem Handrücken abwischend): Was.
MANN    Ich liebe dich.
FRAU    Das höre ich gern.

Schweigen. Die Frau hält noch rechtzeitig ein Niesen zurück. Dann packt sie den Mann am Kragen und stößt ihn die Straße voran. - (tom)

Anbetung (3)

- Alfred Kubin

Anbetung (4)

- Martin van Maele

 

Verehrung Beten

 

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