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apol
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Anbetung (2) Irgendeine Straßenecke. Am Fuß einer Straßenlaterne wartet der Mann mit ergebenem Gesichtsausdruck und einigen Orchideen. Endlich kommt die Frau.
MANN (läuft seintr Angebetenen entgegen): Oh, meine
geliebte Rita!
FRAU (mit amazonenhaftem Lächeln):
Da bin ich!
MANN (bebend): Ich dachte, du würdest
nicht mehr kommen!
FRAU Ich habe den Zug um acht
Uhr vierzig verpaßt.
MANN Hast du gestern an mich gedacht?
FRAU
Ja.
MANN Und gestern nacht? Hast du von mir
geträumt?
FRAU Ja, ich habe von dir geträumt.
MANN
Und was hast du geträumt?
FRAU Es war
ein ziemlich seltsamer Traum.
MANN Weshalb?
FRAU Ich
habe dich in Stücke geteilt gesehen, wie ein Mosaik.
MANN
(reicht seiner Angebetenen mit der Gebärde eines Zauberers
die Orchideen): Blumen für meine Dame!
FRAU Rosen?
MANN
Nein, Orchideen.
FRAU Von heute?
MANN
Das hat man mir geschworen.
FRAU Jedenfalls
sehen sie ganz gut aus.
Pause. Die Frau beschnüffelt geräuschvoll die Blumen. Dann, nach einem
erneuten Blick auf die glänzenden Blütenblätter, beginnt sie, sie aufzuessen.
Unterdessen betrachtet der Mann sie mit einem verzückten Blick.
MANN (nach langem Schweigen, mit bewegter Stimme):
Rita!
FRAU (sich die Lippen mit dem Handrücken
abwischend): Was.
MANN Ich liebe dich.
FRAU Das
höre ich gern.
Schweigen. Die Frau hält noch rechtzeitig ein Niesen
zurück. Dann packt sie den Mann am Kragen und stößt ihn die Straße voran. -
(tom)
Anbetung (3)
Anbetung (4)
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