Altweiberzunge  Ganz gewöhnlich ist die Zunge eines alten adeligen Fräuleins weiter gar nicht, die augenscheinlich vergiften kann (wie Mithridates mit seinem Speichel), indem sie, wie es scheint, sich blos durch eine schnelle Bewegung in eine gelinde Ausdünstung versetzt, die den Gift glücklich an den gehörigen Ort hinträgt und damit den guten Namen junger Leute, schöner Mädchen, glücklicher Personen usw. so wohl durchdringet, daß er davon aufgeplatzt zu Boden schießet und maustodt daliegt. Auch zieh' ich mich wirklich den Augenblick an und gehe eben hin und will ihr dieses rare Stück geschickt ausschneiden.   - Jean Paul, Auswahl aus des Teufels Papieren. Frankfurt / M. Berlin 1991 (zuerst ca. 1784/89)
 
 

Weib, altes

 

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