Dlltagsdinge  Der Glaube an Tsukumogami und deren Wirken entspringt einer bestimmten Form des Buddhismus, dem Shingon-shu, ist aber auch im Shintoismus vertreten.

Beide Religionen lehren, dass auch scheinbar tote Objekte jederzeit „belebt“ und verwandelt werden können, weil auch sie eine Seele besitzen. Diese scheinbar toten Objekte erlangen ebenso wie Menschen, beziehungsweise die Seelen Verstorbener, mit dem Erreichen eines sehr hohen Alters übernatürliche, magische Fähigkeiten und können, wenn sie entsprechend geehrt und geachtet werden, als Kami (Geistwesen) in eine „andere Welt“ wechseln. Der Glaube an die „beseelten“ natürlichen Objekte wurde spätestens im Verlauf des 14. Jahrhunderts auf von Menschen hergestellte Gegenstände (Artefakte) übertragen und verbreitete sich über ganz Japan. Dem alten japanischen Volksglauben zufolge sind Tsukumogami somit Yokai, die sich nach Ablauf von 100 Jahren entwickeln, wenn der betroffene Gegenstand nach einem langen Gebrauch nicht mit der ihm gebührenden Achtung entsorgt wurde und die dem Gegenstand innewohnende Seele nicht als Kami verehrt wird. Oder es sind in Gebrauch befindliche Gegenstände, die mindestens 100 Jahre alt sind („ihren 100. Geburtstag erreicht“ haben) und nicht ihrem hohen Alter entsprechend geehrt, beziehungsweise verwahrlost, werden. In dieser Form verbreiten die Tsukumogami unter Menschen Angst und Schrecken und spielen ihren ehemaligen Besitzern üble Scherze, sind jedoch letztlich eher harmlos. Wenn diese Yokai aber durch ein besonderes shintoistisches Ritual zu Gestaltwandlern werden und den Oni (Dämonen) vergleichbare magische Kräfte erlangen, können sie zu blutgierigen Monstern werden und an den Menschen grausame Rache für die ihnen angetane Schmach üben.

Zu den typischen Objekten, die zu Kami oder Yokai werden können, gehören Haushaltswaren (zum Beispiel Laternen, Teekessel und Futons), Alltagsgegenstände (zum Beispiel Uhren und Regenschirme), Kleidungsstücke (zum Beispiel Mäntel und Sandalen) und Musikinstrumente (zum Beispiel Biwas, Shamisen und Gongs). Dabei ist auffällig, dass selbst die moderne Folklore stets nur handgefertigte Artefakte lebendig werden lässt, die ohne Elektrizität betrieben oder genutzt werden. - Wikipedia

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