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Kein Affe sieht im Gesicht einem Kinde so ähnlich wie der Titi; es ist derselbe Ausdruck von Unschuld, dasselbe schalkhafte Lächeln, derselbe rasche Übergang von Freude zu Trauer. Seine großen Augen füllen sich mit Tränen, sobald er über etwas erschrickt. Er ist sehr lüstern nach Insekten, besonders nach Spinnen. - Alexander von Humboldt

Affe (2) Kafka hatte unrecht: »Umgang und Bildung (kann) aus dem rohen Wilden einen gebildeten Menschen, aus dem gelehrigsten Affen aber immer nur ein etwas klügeres Thier bilden» (Brockhaus 1827); alle Berichte, wonach er Braten wenden oder mit Messer und Gabel essen könne, sind Märchen aus Afrika, »wo der Mensch lieber sagen hört als selbst forscht». Selbst der aufrechte Gang fällt dem Affen schwer: »Kein Affe hat jemals eine Wade.» 1892 billigt Brockhaus wenigstens den jungen Affen »hohe Intelligenz» zu, »während im höhern Alter die tierischen Affekte vorwiegen«: Lüsternheit, Wachsamkeit, List, Neugier und selbst Mut, beim Menschenaffen sogar Melancholie.

Funkes Neues Natur- und Kunstlexicon fand schon 1801 den Affen »bei aller Verschlagenheit doch ungelehrig, oder viel mehr widerspenstig ... Er ist so wenig Herr seiner Begierden, daß auch die heftigsten Schläge, so sehr er sie fürchtet, nichts über ihn vermögen. Der Schlauheit nach, die der Affe beim Stehlen zeigt, sollte man glauben, es müsse ihm gar nicht an Ueberlegung fehlen; allein man irrt sich!» Er kann uns nur nachäffen und »wäscht sich, wenn er Menschen sich waschen sahe, mit hingesetztem Leimwasser das Gesicht, und verkleistert die Augen so, daß er im Dunkeln umhertappt und seinem Feinde nicht entgehen kann». Immer-hin sah man zahme Affen auch schon Bier und Branntwein pokulieren und Paviane, »vielleicht die geilsten Affen» überhaupt, »in Ermangelung anderer Waffen mit ihren Excrementen» werfen.

Brüll- oder Predigeraffen versammeln sich, so man Funke glauben darf, zu einer Art Gottesdienst oder vielmehr Parlamentsdebatte: »Einer von ihnen stellt sich auf einen erhabenen Ort und gibt den andern mit der Hand ein Zeichen, daß sie sich um ihn her niedersetzen und zuhören sollen. Es hebt hierauf ein solches Geschrei an, daß man glauben sollte, die ganze Versammlung stimme ein. Gleichwohl schweigen die übrigen ganz still, bis der Redner mit der Hand ein neues Zeichen gibt, dass sein Vortrag zu Ende sei.« Diese «Affenpredigt» ist der Säkularisation zum Opfer gefallen; heute halten die Affen Kunstwerke und Maulaffen feil oder arbeiten als Moderatoren beim Fernsehen. - (lex)

Affe (3)

- (mer)

Affe (4) Ein Sultan hatte eine Tochter; die hatte ihr Herz an einen schwarzen Sklaven gehängt. Und dieser Schwarze nahm ihr das Mädchentum, und sie entbrannte in solcher Lust, daß sie die Trennung von ihm nicht eine Stunde ertragen konnte. Sie klagte ihre Not einer ihrer Kammerfrauen, und die tat ihr kund, kein Wesen könne die Lust besser befriedigen als der Affe. Nun begab es sich eines Tages, daß ein Affenführer unter ihrem Fenster mit einem großen Affen vorbeikam. Da entschleierte sie ihr Antlitz, blickte den Affen an und winkte  ihm mit den Augen zu; alsbald zerriß der Affe seine Fesseln und Ketten und kletterte zu ihr empor. Sie verbarg ihn bei sich, und er blieb Tag und Nacht bei ihr, indem er aß und trank und ihr beiwohnte. Als ihr Vater davon hörte, wollte er sie töten. - -«

Da bemerkte Schehrezâd, daß der Morgen begann, und sie hielt in der verstatteten Rede an. Doch als die Dreihundertundsechsundfünfzigste Nacht anbrach, fuhr sie also fort: »Es ist mir berichtet worden, o glücklicher König, daß der Sultan, als er von dem Treiben seiner Tochter hörte, sie töten wollte. Doch sie erfuhr davon und verkleidete sich als Mamluk, bestieg ein Roß und nahm ein Maultier mit sich, das sie mit unbeschreiblich viel Gold und anderen Edelmetallen und Stoffen hatte beladen lassen. Sie nahm aber auch den Affen mit sich und entfloh nach der Stadt Kairo; in einem der Häuser am Rande der Wüste ließ sie sich nieder. Nun kaufte sie jeden Tag Fleisch bei einem jungen Fleischer; aber sie kam stets erst nach Mittag zu ihm und war dabei von bleicher Farbe und verstörtem Aussehen. Der junge Mann sagte sich: ,Mit diesem Mamluken muß es eine sonderbare Bewandtnis haben.‘ Und als sie dann wieder wie gewöhnlich kam und das Fleisch holte, folgte er ihr, ohne daß sie ihn sehen konnte. ,Ich ging — so erzählte der Fleischer selbst — immer unbemerkt hinter ihr her, von Ort zu Ort, bis sie zu ihrer Wohnstatt am Rande der Wüste kam und dort eintrat. Ich blickte von einer Seite zu ihr hinein, und da sah ich, wie sie, als sie sich zu Hause befand, das Feuer anzündete und das Fleisch kochte; dann aß sie, bis sie satt war, und setzte das übrige dem Affen vor, den sie bei sich hatte. Da aß auch er, bis er satt war. Dann legte sie die Kleider, die sie trug, ab und legte die prächtigsten Frauengewänder an, die sie besaß; so erfuhr ich, daß sie eine Frau war. Zuletzt holte sie Wein, trank davon und gab auch dem Affen zu trinken; und dann wohnte er ihr bei, wohl zehnmal, bis sie in Ohnmacht sank. Danach breitete er eine seidene Decke über sie und begab sich an seinen Platz. Nun ging ich mitten in das Haus hinein; als der Affe mich bemerkte, wollte er mich zerreißen, aber ich kam ihm mit einem Messer, das ich bei mir hatte, zuvor und schlitzte ihm den Leib auf. Da wachte die Prinzessin auf mit Furcht und Zittern, und als sie den Affen in solchem Zustande sah, schrie sie so laut, daß sie beinahe den Geist aufgab. Wiederum sank sie in Ohnmacht, und als sie dann zur Besinnung kam, sprach sie zu mir: ,Was hat dich zu solcher Tat getrieben? Um Allahs willen, laß mich ihm nachfolgen!‘ Ich aber sprach ihr lange gütig zu und verbürgte mich, ich wolle den Affen als Mann ersetzen, bis ihre Furcht sich schließlich legte; und dann nahm ich sie zum Weibe. Aber ich war zu schwach dazu, und ich konnte es nicht ertragen; so klagte ich meine Not einer Alten und erzählte ihr, wie es mit der Prinzessin stand. Die versprach mir sicher, sie wolle alles gutmachen und sagte zu mir: ,Du mußt mir einen Kessel bringen, den mußt du mit scharfem Essig füllen; und ferner mußt du ein Pfund Speichelwurz bringen.‘ Ich brachte ihr, was sie verlangt hatte; sie tat alles in den Kessel, setzte ihn aufs Feuer und ließ es gründlich kochen. Dann gebot sie mir, der Prinzessin beizuwohnen; und ich tat es, bis sie in Ohnmacht sank.

Nun hob die Alte sie auf, ohne daß jene es merkte, und hielt ihren Schoß über die Öffnung des Kessels. Der Dampf stieg auf, bis er in ihren Leib drang, und da fiel aus ihrem Schoße etwas heraus. Ich sah genauer hin, und siehe da, es waren zwei Würmer, ein schwarzer und ein gelber. Die Alte aber sprach: 'Der eine ist durch die Lust mit dem Neger entstanden, der andere durch die Lust mit dem Affen.‘ Als die Prinzessin dann aus ihrer Ohnmacht wieder zu sich gekommen war, blieb sie eine lange Weile bei mir, ohne der Lust zu begehren; denn Allah hatte sie von jener Plage befreit. Darüber staunte ich.‘——« Da bemerkte Schehrezâd, daß der Morgen begann, und sie hielt in der verstatteten Rede an. Doch als die Dreihundertundsiebenundfünfzigste Nacht anbrach, fuhr sie also fort: »Es ist mir berichtet worden, o glücklicher König, daß der junge Mann erzahlte: ,Allah hatte sie von jener Plage befreit. Darüber staunte ich, und ich tat ihr kund, was geschehen war.

Danach blieb die Prinzessin bei dem jungen Manne im schönsten Leben und in reinster Wonne, nachdem sie die Alte an Mutters Statt zu sich genommen hatte. Und lange Zeit lebten die drei zusammen, sie, ihr Gemahl und die Alte, in Glück und Freude, bis Der zu ihnen kam, der die Freuden schweigen heißt und der die Freundesbande zerreißt. Preis sei Ihm, dem Lebendigen, der nimmer vergeht, und bei dem die Herrschaft auf Erden und im Himmel steht! - (1001)

Affe (5) Der safranfarbene Raja erschien, drückte mir die Hand, erzählte mir tausend Dinge, fragte mich unaufhörlich nach meiner Meinung darüber, ließ mir aber keine Zeit, sie zu äußern. Dann wollte er mich durchaus zu den Ruinen eines alten Palastes am anderen Ende des Gartens führen.

Ich erblickte einen wahren Wald aus Steinen, den eine Affensippe bewohnte. Bei unserm Nahen machten sich die Männchen die Wände hinauf davon, indem sie uns abscheuliche Grimassen schnitten; die Weibchen kehrten uns ihr kahles Hinterteil zu und entflohen, ihre Jungen im Arm. Der König lachte wie toll, kniff mich in die Schulter, um mir sein Ergötzen zu bezeigen, und setzte sich zwischen den Trümmern nieder, wo rings auf den Mauergraten, auf sämtlichen Vorsprüngen die Tiere mit den weißen Backenbärten hockten, uns die Zunge herausstreckten und die Fäuste nach uns schüttelten. - (nov)

Affe (6) »Höre, Menschenjunges«, sagte der Bär, und seine Stimme rollte wie Donner in schwüler Nacht. »Ich lehrte dich die Gesetze aller Völker der Dschungel, mit Ausnahme des Affenvolkes, das in den Bäumen haust. Ihr Volk hat kein Gesetz; rechtlos sind sie. Nicht einmal eine eigene Sprache haben sie, sondern stehlen sich Wörter von anderen, deren Gespräche sie belauschen. Nein - ihre Art ist nicht unsere Art. Führerlos sind sie und denken nur an den Augenblick. Sie prahlen und schwatzen und machen Geschrei, daß sie ein mächtiges Volk wären und bald Großes vollführen würden in der Dschungel; wenn aber Nüsse fallen, dann ist alles vergessen, sie kichern und toben. Wir von der Dschungel haben nichts mit ihnen gemein. Wir trinken nicht, wo Affen trinken, wir meiden die Plätze, wo Affen hinkommen, wir jagen nicht, wo sie jagen, wir sterben nicht, wo sie sterben. Hast du mich jemals bis heute von den Bandar-log sprechen hören?«

»Nein!« flüsterte Mowgli - denn Schweigen herrschte im Walde, als Baloo verstummte.

»Die Dschungelleute sprechen nicht von ihnen und halten es nicht für der Mühe wert, an sie zu denken. Zahlreich sind sie, diese Affen, böse, schamlos, schmutzig, und ihr einziger Wunsch ist - falls sie überhaupt einen bestimmten Wunsch haben -, von den Dschungelvölkern bemerkt zu werden. Aber wir beachten sie nicht, nicht einmal, wenn sie Nüsse und Unrat auf unsere Köpfe herabwerfen.«

Kaum hatte er geendet, als ein wahrer Regen von Nüssen und Zweigen aus den Bäumen herabprasselte. Man hörte heiseres, ärgerliches Bellen und Husten und Umherspringen hoch oben in den Wipfeln. - Rudyard Kipling, Das Dschungelbuch, nach (ki)

 Affe (7)  Die Neger am Senegal versichern steif und fest, die Affen seien Menschen ganz wie wir, jedoch klüger, indem sie sich des Sprechens enthalten, um nicht als Menschen anerkannt und zum Arbeiten gezwungen zu werden; ihre skurrile Affenspäße seien lauter Pfiffigkeit, wodurch sie bei den Machthabern der Erde für untauglich erscheinen möchten, wie wir andre ausgebeutet zu werden. - Heinrich Heine,  Memoiren

 Affe (8)  

 Affe (9) Der Affe erkennt seinen Herrn noch nach vielen Jahren, wenn dieser wiederkommt. Er spielt auch viel mit Kindern und wenn er vielleicht eine günstige Gelegenheit findet, dann erwürgt er sie. Er frißt gerne Äpfel und Nüsse, aber wenn er daran eine bittere Schale schmeckt, dann wirft er die Frucht sofort hin und verzichtet wegen des Bitteren auch auf das Süße.

Wer ihm ein Leid antut, dem trägt er lange nach und haßt ihn. Er hat seine Jungen sehr lieb. Wenn er zahm geworden ist und in dem Haus Junge zur Welt bringt, dann zeigt er jedem sein Junges und freut sich sehr, wenn man es streichelt. Obwohl der Affe äußerlich dem Menschen sehr ähnlich ist, so gleicht er ihm doch innerlich weniger als irgendein anderes Tier, wie Aristoteles sagt. Der Affe hat keinen Nabel. Die Äffin hat ein Geschlechtsteil wie eine Frau und das Affenmännchen hat eins wie ein Hund.  - (meg)

Affe (10)  Er, der einem Stein entstammt, ist ein Affe eigner Prägung. Ihm gelang der Sprung durch den Vorhang des Wasserfalles, so daß er zum fröhlichen König eines lebenslustigen Affenvolkes gewählt wird. Fatal der Wunsch nach Unsterblichkeit. Es sollte in der Tat dem Affen gelingen, seinen Namen im Totenregister zu löschen. Unter dubiosen Umständen. Aber wo immer der Affe auftritt, bringt er zunächst einmal alles durcheinander. Auch in der Schule der Weisheit, wo er gleich hinter das Geheimnis der Geheimzeichen kommt, zweiundsiebzig Formen der Umwandlungen lernt und die für ihn wichtige Fähigkeit erwirbt, von Wolke zu Wolke zu hüpfen und durch den Himmel Purzelbäume zu schlagen. Ein kriegerischer Affe, der mit Erfolg sein Volk mobilisiert, so daß der Jade-Kaiser nach kurzem Waffengang sich mit ihm aussöhnt. Doch Vorsteher der kaiserlichen Marställe ist ihm ein zu geringer Posten. Als Wächter der himmlischen Pfirsichgärten ißt der Affe selber die Früchte der Langlebigkeit und trinkt den Unsterblichen ihr Ambrosium weg. Skandale, die um so provokativer sind, als auch der Drachenkönig vom Ostmeer sich über das Gebaren des Affen beklagt. Zunächst leistet der Affe mit seinem Volk Widerstand, doch dann erliegt er der Übermacht und einem Einzelgegner, der die Verwandlungskunst beherrscht wie er selber. Ein Berg senkt sich zur Strafe hernieder, unter dem der Affe für fünfhundert Jahre gefangen gehalten wird, so lange jedenfalls, wie die Kapitel dauern, in denen erzählt wird, wie es dazu kommt, daß der Kaiser den Mönch Tri-patka nach Indien schickt, um von dort die heiligen Schriften nach China zu bringen. Wie Tripatka zur Mission aufbricht, hat der Affe seine Strafe abgebüßt, und er wird zum Begleiter und Jünger des Pilgers. Ein Bodyguard, der nicht ungern dreinschlägt und die Räuber, die den Weg versperren, raschen Schwertes tötet. Gar nicht im Sinne des Meisters, der Gewaltlosigkeit predigt. Der kann seinen Affen-Jünger nur zähmen, indem er diesem ein Stirnband umbindet, das festsitzt und entsetzliches Kopfweh bereitet, sobald der Meister zu beten beginnt. Auch wenn der Affe klein beigibt, er spielt seine Streiche weiter. Ohne seine Listen und Kapriolen gelangte der Pilger nie über den Fluß des traurigen Adlers, in dem ein Drache sitzt, und nie über den Fluß des gleitenden Sandes, in dem ebenfalls ein Drache wohnt, bis zu dem Fluß, der gen Himmel fließt. Der Affe, obwohl Jünger, beweist sich als Meister des Davonkommens. Dabei helfen ihm seine Kunst- und Zauberstückchen: er kann ein Kopfhaar in einen Strick verwandeln, wenn nötig, oder aus Schwanzhaaren ein Kästchen machen. Und wenn ein Gespenst um Hilfe bettelt, holt der Affe aus dem drei-unddreißigsten Himmel das neunmal sublimierte Wiederbelebungselixier. So frech und ungestüm er sich benimmt, er ist eben doch ein Rechtgläubiger, der im »Land des langsamen Karrens« den Buddhisten hilft, die von Taoisten versklavt werden. Dank der Affenhilfe bringt Tripatka die heiligen Schriften nach China zurück, so daß der Affe in den Stand eines Buddha erhoben wird. - (loe2)

Affe (11) 

Affe (12)  Sehr wichtig im Menschen ist der Affe, der ihm dazu dient, sich selbst nachzuäffen. Schließlich sind wir derjenige, den wir am häufigsten nachahmen — und wohl auch am besten.   - (pval2)

Affe (13)   

Der Affe kommt in die Stadt

Heuer ist wieder einmal ein Affenjahr.
Ich bin in einem Affenjahr geboren -
man wird doch ein wenig von sich selbst reden dürfen,
wenn man sein Jahr hat?

Affen sind wie Dichter - mehr als menschlich.
Und darum nimmt man uns auch weiter nicht ernst.
Nicht crnstgenommen zu werden ist recht schmerzlich.
In einen Winkel meines Käfigs begab ich mich, geheimnisvoll,
und mir kamen traurige Gedanken. (Vielleicht waren sie tief.)
Große Augen, feucht von einer lange zögernden Träne, meine dünnen Hände
stützten den schweren Kopf, daß er nicht herabsank im Schlaf.

Doch selbst Langweile langweilte mich. Ich warf mich von Stange zu Stange, baumelte am schmerzenden Schwanz, schnatterte und grunzte
mit allem erwarteten Mangel an feiner Gesittung.
Was immer du tust, das tue recht: Daher suchte ich
gierig nach Flöhen, die ich genau gesehen gar nicht habe.

Training tut immer gut. Daruma verlor seine Beine,
da er zu lang meditierte. So nahm er Schaden.
Jetzt gilt er als Heiliger und dient als Briefbeschwerer.
»Gott sei gelobt für den Affen«, so sprach ein freundlicher Zuschauer
und ging rückwärts aufs Tor zu,
»der Affe bewahrt uns davor, uns selbst zu tragisch zu nehmen!«

Daraufhin rückte er die Krawatte zurecht und murmelte etwas
von einer wichtigen Sitzung . . .
Man kann auch zuviel trainieren. Ich ging in meine Nische zurück,
machte mein Denkergesicht, traurig und mitleidvoll.
Wies stolz eine Banane zurück. Litt die ganze Nacht das Jucken des Hungers.

Doch in der nächsten Stadt - wer weiß?
Vielleicht wird es Sie interessieren, daß mein Name
auf chinesisch (freilich kann ich es nicht schreiben,
bin ungebildeter als andere aus der Herde)
den Sinn hat: »Der Affe kommt in die Stadt.« Gewiß wird
mein Name auf unseren Plakaten zu lesen sein - dort
unten, gleich nach den Darbietungen des Pekinesen.
Es müßte der Stadt klargemacht werden, daß ich komme.
Das nächste Jahr gehört dem Hahn.

- D. J. Enright, nach (arc)


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