Ader, poetische  Manchmal wollte ich selbst gerne dichten, aber Worte zum Reimen zu bringen, ist schwierig, genauso schwierig, wie eine Herde Truthähne und Känguruhs dicht beieinander zu halten und durch eine enge Passage zu treiben, ohne dabei in die Schaufenster zu gucken. Es gibt so viele Wörter, und alle bedeuten etwas. Marlborough hat mir erzählt, seine Schwester sei seit ihrer Geburt ein Krüppel, das sagte er aber auf eine so geheimnisvolle Art, daß ich mich manchmal frage, was wirklich mit ihr los ist.

Wenn ich mich recht entsinne, finden Schriftsteller gewöhnlich eine Entschuldigung für ihre Bücher, warum sich allerdings jemand dafür entschuldigen soll, einen so ruhigen und friedlichen Beruf zu haben, bleibt mir ein Rätsel. Soldaten scheinen sich nie dafür zu entschuldigen, andere Menschen zu töten, Schriftsteller schämen sich indessen, hübsche, langweilige Bücher zu schreiben, von denen nicht sicher ist, ob sie überhaupt von jemandem gelesen werden. Worte sind sehr sonderbar, sie ändern sich so schnell, daß ich nicht auf dem laufenden bleiben kann.

All dies sage ich nur, weil ich vielleicht doch einmal etwas Poesie schreiben könnte. Eine Ballade würde wohl am besten zu meinem Stil passen. Mit kurzen, einfachen Versen, wie

›Schau ich mich um von Flur zu Tür,
Find ich kein einzig Ding mehr hier.
Von Sohn und Tochter so verlassen
Werd ihnen keinen Knopf ich lassen.‹

Nichts Geschwollenes mit langen Worten, es ist auch nur ein kleines Beispiel, in Wirklichkeit würde ich etwas Romantischeres vorziehen.  - (hoer)

 

Poesie Talent Adern

 

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