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Es ist sinnlos, den Lebenden Achtung zu erweisen, es sei denn,
sie gehören zu den Mächtigen. In diesem Falle lehrt die Erfahrung, ihnen besser
die Stiefel zu lecken, wenn sie auch schmutzverkrustet sind. Den Toten aber
schuldet man stets Achtung. - (
bloy
)
Achtung (2) Wirklich, ich habe nur vor zwei Männern eine tiefe Hochachtung, vor Rabelais und Byron, die beiden einzigen, die in der Absicht geschrieben haben, der Menschheit zu schaden und ihr ins Gesicht zu lachen. Wie mächtig ist die Stellung eines Menschen, der so der Welt gegenübersteht.
Nein, der Anblick des Meeres ist nicht geschaffen, um heiter zu stimmen und witzige Bemerkungen einzugeben, obgleich ich dort mächtig geraucht und pantagruelisch Fischgerichte, Buttfisch, Kopfsalat, Würste, Zwiebeln, Krebse, Rüben, Runkeln, Hammel, Schweinebraten, Keulen und Lende gegessen habe.
Ich bin jetzt soweit, die Welt als ein Schauspiel zu betrachten und darüber
zu lachen. Was geht mich die Welt an? Ich werde mich wenig um sie kümmern, ich
werde mich dem Strom des Gefühls und der Einbildungskraft überlassen, und wenn
man zu laut schreit, werde ich mich vielleicht wie Phokion umdrehen und sagen:
Was ist das für ein Rabengekrächz? - Flaubert an Ernest Chevalier,
13. September 1838, nach (
flb)
Achtung
(3) Achtung, die ich für andere trage, oder die ein anderer
von mir fordern kann (observantia aliis praestanda), ist also die Anerkennung
einer Würde (dignitas) an anderen Menschen, d.
i. eines Werts, der keinen Preis
hat, kein Äquivalent, wogegen das Objekt der Wertschätzung (aestimii) ausgetauscht
werden könnte.- Die Beurteilung eines Dinges, als
eines solchen, das keinen Wert hat, ist die Verachtung.
- Kant
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