btötung   Die christliche Abtötung hat zum Ziel, die bösartigen Einflüsse unwirksam zu machen, welche die Erbsünde noch in unseren Seelen ausübt, selbst nachdem die Taufe sie erneuert hat.

Wenn auch unsere Erneuerung in Christus die Sünde in uns vollständig tilgt, lässt sie uns dennoch weit entfernt von der ursprünglichen Lauterkeit und dem ursprünglichen Frieden. Das Konzil von Trient anerkennt, dass die Sinnenlust, das heißt die dreifache Begierlichkeit des Fleisches, der Augen und des Stolzes, sich in uns spürbar macht, selbst nach der Taufe, um uns zu den glorreichen Kämpfen des christlichen Lebens anzuspornen. Diese dreifache Begierlichkeit ist es, die die Heilige Schrift bald den "alten Menschen" nennt, der dem "neuen Menschen" entgegengesetzt ist (nämlich Jesus, der in uns lebt, und wir selbst in Jesus); bald "das Fleisch" oder die gefallene Natur, die dem "Geist", d. h. der durch die übernatürliche Gnade erneuerten Natur entgegengesetzt ist. Diesen "alten Menschen", bzw. dieses "Fleisch", das heißt den ganzen Menschen mit seinem zweifachen moralischen und physischen Leben muss man, ich sage nicht zunichte machen (denn das ist ein Ding der Unmöglichkeit solange das gegenwärtige Leben dauert), aber "abtöten", das bedeutet, ihn praktisch zur Ohnmacht, zur Indifferenz und Unfruchtbarkeit (Sterilität) eines Toten führen. Man muss ihn daran hindern, seine "Frucht" zu bringen, die in der Sünde besteht, und seine Tätigkeit in unserem ganzen moralischen Leben aufheben.

Die christliche Abtötung muss also den ganzen Menschen umfassen. - Desiré Kardinal Mercier, 1851 - 1926

 

Töten Askese

 

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