bsuchen
Flöhefangen, gleichgültig, was Soziologen sagen mögen, ist
die fundamentalste und eigentümlichste Form des geselligen Verkehrs zwischen
Rhesusaffen. Affen, und in geringerem Maße Menschenaffen, verbringen einen großen
Teil des Tages mit gegenseitiger Pflege. Ein Tier wird das Fell seines Genossen
sorgfaltig mit den Fingern untersuchen und viel von dem vermischten Kleinzeug,
das es findet, aufessen. Es führt seine Funde in den Mund, sei es mit der Hand,
sei es, nachdem es ein Büschelchen Haare abgeleckt hat, durch direktes Abnagen.
Der Vorgang erfordert ganz besonders wohlkoordinierte Bewegungen der Finger,
verbunden mit exakter Akkomodation und Konvergenz der Augen. Dieses Benehmen
wird gewöhnlich als Versuch, Läuse zu entfernen, mißdeutet. In Wirklichkeit
findet sich Ungeziefer selten, bei Affen in Gefangenschaft so selten wie bei
solchen in Freiheit. Die Früchte der Suche sind, wie sich gewöhnlich herausstellt,
kleine, lose Hautschüppchen, Teilchen von Haut und Ausscheidungen, Dornen und
andere Fremdkörper. Wenn sie mit nichts anderem beschäftigt sind, reagieren
Affen auf die Gegenwart von Fell sofort mit »Absuchen«. Auf Anreiz von Haar
reagiert ein Affe, sobald er geboren ist, und dieser Anreiz bleibt mächtig und
wirksam in allen Phasen seines Wachstums. Falls es ihm an einem Gefährten mangelt,
wird ein gesunder Affe sein eigenes Fell absuchen. Zwei und manchmal sogar drei
Affen mögen in einer Gruppe einen ihrer Genossen absuchen. Gewöhnlich verhält
sich der, der geputzt wird, passiv, mit Ausnahme von Bewegungen, die die Nachforschungen
der anderen erleichtern. Manchmal aber mag es gleichzeitig mit einem anderen
Tier beschäftigt sein, dessen Fell es durchsucht. - Zuckerman, Das
soziale Leben der Affen und Menschenaffen, nach (
cane
)
|
||
|
||