»Ja.«
»Und ein viel feineres Mädchen als Adèle. Außerdem liebt sie Sie. Sie ist zu allen Opfern bereit, um ...«
»Aber schweigen Sie doch!« rief der Funker. »Sie wissen genau, daß ... daß ...«
»Daß das etwas anderes ist. Daß Marie Leonnec ein braves junges Mädchen ist, daß sie eine vorbildliche Ehefrau werden, daß sie ihre Kinder gut versorgen wird, aber daß ... daß ihr immer etwas fehlen wird, nicht wahr? Etwas, das Sie an Bord erlebt haben, in den Armen Adèles, zu der Sie sich in die Kajüte des Kapitäns stahlen. Das ist etwas Vulgäres, Brutales ... Das Abenteuer ... Und das Verlangen, etwas Endgültiges zu tun - zu töten oder zu sterben.«
Le Clinche blickte ihn erstaunt an.
»Wieso wissen ...«
»Wieso ich es weiß? Weil jeder einmal eine solche Leidenschaft
in seinem Leben erlebt hat. Man weint, man schreibt, man keucht. Vierzehn
Tage danach sieht man ein Mädchen wie Marie wieder und fragt sich, wie
man sich von einer Adèle hat betören lassen. Die Fahrt ist beendet. Adèle
ist fort. Marie Leonnec ist hier.« - Georges Simenon, Maigret und
das Verbrechen an Bord. München 1967 (Heyne, Simenon-Kriminalromane 96,
zuerst 1936)
- Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten.
Frankfurt am Main 1978 (st 424, zuerst 1949)
Abenteuer (3)
Gestern hatt' ich mich mal wieder
in dem Urwald deiner Achselhaare
ganz verirrt. |
-
Alfred Richard Meyer, Der große Munkepunke. Gesammelte Werke, Hamburg 1924
|
||